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Messung des Durchmessers einer Birke
„MultiRiskSuit“ heißt das neue Verbundvorhaben der deutschen Forstlichen Versuchsanstalten. Darin werden Empfehlungen zu Haupt- und Nebenbaumarten wie der Birke im Klimawandel überprüft.

Zukunft Mischwald – welche Baumarten empfiehlt die Forstwissenschaft?

06. Februar 2023
Deutschlandweit ist ein neues Projekt gestartet, das sich mit Anbauempfehlungen von Baumarten und ihrer Mischung – im Klimawandel und je nach Standort – beschäftigt. Ziel sind Empfehlungen im Umgang mit Hauptbaumarten und bisher weniger häufigen Baumarten.

Gefördert wird das Forschungsprojekt aus dem Rahmen des Waldklimafonds der Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Darin werden bisherige Empfehlungen für die Baumartenwahl geprüft, um die Frage zu klären: Wie reagieren welche Baumarten auf im Klimawandel veränderte Umweltbedingungen und was heißt das für Waldbestände und Forstwirtschaft? Darüber berichtet die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) in einer aktuellen Meldung. Sie betreut das Projekt „MultiRiskSuit“, an dem zehn Forschungseinrichtungen der deutschen Forstwissenschaft beteiligt sind.

Mischwald, ja – aber mit welchen Baumarten?

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Karte von Deutschland mit Stichprobenpunkten
„MultiRiskSuit“ will länderspezifisch entwickelte Modelle miteinander vergleichen. Dazu werden auf das Punktenetz von Bundesinventuren (rote Punkte) sogenannte Nachbarschaftsregionen (grüne Kreise) angewendet. Auch die am Projekt beteiligten zehn Institutionen sind in der Grafik verortet.

Reine Fichtenwälder und vergleichbare Waldstrukturen weichen immer mehr jungen Laub- und Mischwäldern. Die Meinungen, auf welche Bäume im Klimawandel für einen gesunden Mischwald zurückgegriffen werden sollten, gehen dabei auseinander. Auch gibt es abweichende Empfehlungen für mögliche Baumarten im Waldbau der Zukunft, je nach Bundesland.

Das länderübergreifende Projekt will Modelle entwickeln, die darstellen, welche Baumarten sich für die sich verändernden Bedingungen im Klimawandel eignen. Verschiedene Ansätze haben bisher zu unterschiedlichen Empfehlungen geführt. „MultiRiskSuit“ will das bisherige Vorgehen evaluieren und Verbesserungsbedarf im Zuge der Entwicklung der Wälder aufzeigen.

Projekt nutzt breites Baumartenspektrum

Bei der Frage nach der richtigen Baumartenwahl stehe weniger die Wuchsleistung einer Baumart im Vordergrund, beschreibt die FNR. Die beteiligten Forstwissenschaftlerinnen und Forstwissenschaftler achten vorwiegend auf den Gesundheitszustand einer Art – ihre Vitalität im Ökosystem Wald. Dabei werde der Fokus auf Modelle zu abiotischen und biotischen Schäden wie Stürmen, Waldbränden, Insekten und Pilzbefall gelegt.

Untersucht werden gleich mehrere Bäume:

  • Nadelbäume: Fichte, Douglasie, Kiefer und Lärche
  • Laubbäume: Rotbuche, Eiche, Birke, Bergahorn, Hainbuche und Roteiche

Binnen fünf Jahren sollen nun vorhandene Daten über den Wald und bisherige Verfahren zur Baumartenempfehlung ausgewertet werden. Im Anschluss ist geplant, die Länderverfahren und ihre Informationen zur Baumartenwahl und -mischung auf Basis der Ergebnisse weiterzuentwickeln.

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Mit Material der FNR