Nicht nur, dass das BMEL eine engere europäische Zusammenarbeit anstrebe sei zu begrüßen, so der DFWR. Wichtig sei auch, dass die Zuständigkeit beim Thema Wald auf nationaler Ebene gewahrt werde. Das wolle man beachten.
Beim Thema Zukunftssorgen um den Wald sei die Frage ein wichtiger Faktor, wie die aktuellen Waldschäden finanziert werden. Allein zwischen 2018 und 2021 haben sich diese in Deutschland auf 15 Mrd. Euro aufsummiert, so der DFWR. „Die derzeitigen Hilfen der Bundesregierung sind wichtig und richtig, allerdings müssen wir über das Jahr 2026 hinausdenken, um eine nachhaltige Unterstützung für den klimagerechten Waldumbau sicherzustellen“, erläuterte Georg Schirmbeck, Präsident des DFWR.
So wurde auch über die Förderrichtlinie „Klimaangepasstes Waldmanagement“ gesprochen. Hierzu betonte AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter, dass für die Wiederbewaldung und den Waldumbau insbesondere die Förderung im Rahmen der sogenannten GAK von großer Bedeutung sei. Für die Bewältigung der Folgen von Extremwetterereignissen stünden für die Periode von 2020 bis 2023 Sondermittel von insgesamt 800 Mio. € zur Verfügung. "Angesichts des fortschreitenden Schadgeschehens mit immer größeren Kalamitätsflächen ist eine Fortsetzung und Aufstockung des Programms unverzichtbar", sagte Bitter.
Holznutzung darf nicht eingeschränkt werden
Neben Zuständigkeits- und Finanzierungsfragen ging es auch um die Holznutzung. „Die unverhältnismäßige Einschränkung der Holznutzung, wie sie die EU-Waldstrategie vorsieht, ist nicht zielführend auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft“, kritisierte Schirmbeck.
Er sagte weiter: „Wir benötigen den heimischen nachhaltigen Rohstoff Holz sowohl zur stofflichen als auch zur energetischen Verwendung. Holz ist ein wichtiges Element im Mix der erneuerbaren Energien, das derzeit als Brückentechnologie auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft nicht wegzudenken ist.“ Wird benötigtes Holz stattdessen aus anderen Ländern importiert, könne man nicht wissen, welche Umweltstandards bei der Produktion beachtet wurden.
Waldbewirtschaftung ist Klimaschutz
Für den im Koalitionsvertrag vorgesehenen Einschlagsstopp in alten Buchenwäldern und eine extensivierte Laubholznutzung schlug der DFWR beim Treffen eine Folgenabschätzung vor. „Eine Folgenabschätzung könnte aufzeigen, wie groß die Lücke durch die Gesetzesvorhaben für den Bioökonomiestandort Deutschland werden könnte“, sagte Schirmbeck.
Letztlich sei unter allen Maßnahmen gegen den Klimawandel der Erhalt funktionsfähiger Wälder ein wichtiger Baustein. Die Forstwissenschaft sei die Basis der zukünftigen Wälder. Özdemir unterstütze die Entwicklung der deutschen Wälder unter dem Motto „Schützen durch Nützen“, berichtet der DFWR. Eine nachhaltige Holznutzung empfehle auch der vom BMEL berufene wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik.