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Das hochfeste Kerto LVL erlaubt den Bau von Windkrafttürmen. Der erste soll noch 2023 realisiert werden und mit Flügeln 150 m hoch sein.
Das hochfeste Kerto LVL erlaubt den Bau von Windkrafttürmen. Der erste soll noch 2023 realisiert werden und mit Flügeln 150 m hoch sein.

Windkrafttürme aus Furnierschichtholz

26. April 2023
Sie machen sich die Kraft der Natur zunutze und schützen das Klima: Windkraftanlagen. Zugleich verbraucht ihr konventioneller Bau viel Energie – vor allem die Herstellung der Stahltürme.

Modvion entwickelte hierzu eine deutlich nachhaltigere Alternative: Fossile Materialien werden durch einen nachwachsenden Baustoff substituiert. So setzt das Unternehmen aus Göteborg auf Holz bei der Realisierung der Anlagen. Mit Kerto LVL kommt dabei ein Furnierschichtholz zum Einsatz, dessen Festigkeit die Realisierung besonders schlanker und tragfähiger Konstruktionen zulässt.

Nachhaltige Energieerzeugung

Der finnische Hersteller Metsä Wood beliefert Modvion mit Kerto LVL Furnierschichtholz, das in den in den Windkrafttürmen des schwedischen Unternehmens zum Einsatz kommt. Der Gewinn erneuerbarer Energie aus Wind werde so deutlich nachhaltiger. „Damit wird der Weg zur Netto-Null-Energieerzeugung aus Wind geebnet“, erklärt Pär Hallgren, Leiter Vertrieb und Einkauf bei Modvion.

Holz hat ein sehr günstiges Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht. Das ermöglicht die Konstruktion leichterer Türme. Der Anteil der Bewehrung in den Fundamenten kann daher deutlich reduziert werden. Die Windkrafttürme seien ein gutes Beispiel für die Vielseitigkeit des Furnierschichtholzes, erklärt Henrik Söderström, Senior Vice President, Sales and Marketing bei Metsä Wood.

90 % weniger Emissionen

Kerto LVL biete nicht nur einzigartige materialtechnische Eigenschaften, sondern senkt auch die Emissionen bei der Realisierung der Windkraftanlagen. Das Forschungsinstitut RISE (Research Institutes of Sweden) hat hierzu eine Lebenszyklusanalyse durchgeführt. Im Vergleich zum konventionellen Stahlturm reduziert demnach der Windkraftturm aus Holz die Emissionen um 90 %.

Berücksichtige man, dass Holz zudem Kohlenstoff speichert, werde der Bau kohlenstoffnegativ, da er mehr CO2 bindet, als er bei der Herstellung emittiert. Je Turm kommen zwischen 300 und 1.200 m3 Holz zum Einsatz. Das entspreche einem CO2-Äquivalent von 240 bis 950 t.

Erste Anlage kommt 2023

Schon in diesem Jahr soll die erste kommerzielle Windkraftanlage realisiert werden. Der Holzturm soll mit einer 2-Megawatt-Windturbine an der Spitze installiert werden und einschließlich der Flügel eine Gesamthöhe von 150 m erreichen.

Im November hatte der schwedisch-finnische Konzern Stora Enso erklärt, zusammen mit dem deutschen Unternehmen Voodin Rotorblätter aus Holz für Windkraftanlagen entwickeln zu wollen und gleichzeitig ebenfalls auf eine Zusammenarbeit mit Modvion hingewiesen.

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Quelle: Metsä Wood