Der Wildverbiss an jungen Waldbäumen in Bayern hat seit der letzten Erhebung vor drei Jahren leicht zugenommen. Das teilte Forstministerin Michaela Kaniber bei der Vorstellung des „Forstlichen Gutachtens zur Situation der Waldverjüngung 2018“ im Bayerischen Landtag mit.
Wie das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (STMELF) am 12. Dezember 2018 mitteilte, ist der Anteil der von Rehen, Hirschen und Gämsen abgebissenen Leittriebe bei Nadelbäumen von 3 auf 4 % gestiegen, bei Laubbäumen von 18 auf 19 %.
„Vielerorts in Bayern sind Wald und Wild miteinander im Einklang“, sagte die Ministerin. Dies sei dem beispielhaften Einsatz von Jägern, Waldbesitzern und Forstleuten zu verdanken, die damit laut Kaniber einen wichtigen Beitrag zum Aufbau klimatoleranter Mischwälder leisten. Nach wie vor gibt es aber regionale Unterschiede. Sorge bereitete der Ministerin vor allem der Bergwald, wo der Verbiss bei der für die Stabilität so wichtigen Tanne von 13 auf 21 % gestiegen ist. Im Bergwald sowie in einigen anderen Regionen müsse die Bejagung deshalb verstärkt werden. Dagegen könne in fast zwei Dritteln der landesweit rund 750 Hegegemeinschaften die Abschusshöhe beibehalten, in einzelnen sogar gesenkt werden.
Mitarbeiter der Bayerischen Forstverwaltung führten die Verjüngungsinventur 2018 zum zwölften Mal seit 1986 durch. Sie untersuchten auf 22.000 Verjüngungsflächen über zwei Mio. junge Bäume auf Verbiss- und Fegeschäden. Auf dieser Grundlage haben die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für jede Hegegemeinschaft ein Forstliches Gutachten erstellt, das sie den Beteiligten als Hilfsmittel für die Abschussplanung zur Verfügung stellen.
Weitere Informationen unter www.forst.bayern.de