Im Projekt „Digitalisierung der Forstwirtschaft in Bayern“ befragte die Cluster-Initiative Forst und Holz zwischen Sommer und Herbst 2020 forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse, Forstdienstleister und anerkannte Experten nach dem aktuellen Stand in Sachen Digitalisierung. Über die ersten Ergebnisse sprach Clustermitarbeiter Johannes Rahm mit Florian Rauschmayr von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.
Die Wunschvorstellung
In der Privatwaldbewirtschaftung gibt es zahlenmäßig sogar noch mehr Schnittstellen und Kommunikationsbrüche, weil die Zahl der Waldbesitzer so hoch ist. Oberste Priorität hätte also ein Kommmunikationsinstrument zur Waldbesitzervereinigung. Wenn Holzmengen digital bereitgestellt werden können, lässt sich auch schnell die ganze Lieferkette abbilden. Der liefernde Betrieb weiß jederzeit Bescheid, wie der aktuelle Bearbeitungsstand ist. Eine entsprechende App oder Plattform könnte aber auch über aktuelle Fördermöglichkeiten informieren oder vor Borkenkäferbefall warnen.
Arbeitsbelastung
Grundsätzlich zeigten sich die Befragten sehr aufgeschlossen gegenüber dem Thema Digitalisierung und sehen darin auch Potenziale zur besseren Wirtschaftlichkeit. Als eines der Haupthemmnisse wird die aktuelle Arbeitsbelastung in der Kalamitätsbewältigung gesehen, es fehle die Zeit, sich mit Digitalisierungsprojekten zu beschäftigen.
Undurchdringliches Dickicht
Neben der grundsätzlichen Befürchtung, dass individuelle EDV hohe Kosten verursacht, fühlen sich viele überfordert, bei der Vielzahl der bereits vorhandenen Produkte einen Überblick zu bekommen. Auf der Projektseite der Clusterinitiative findet sich eine umfangreiche Marktübersicht aus dem Projekt GeProOpt_Holz der LWK Niedersachsen, die laufend aktualisiert wird . Weil vieles noch Insellösungen darstellt, soll die Vernetzung weiter vorangetrieben werden. Welche spannenden Projekte dazu aktuell laufen, wurde ebenfalls zusammengetragen.