Waldböden seien versteckte Klimakönner, äußern sich HessenForst und die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA-BW) zum Weltbodentag. Sie dienen als Lebensraum, speichern Wasser, Nährstoffe und Treibhausgase – viele Lebewesen ernähren sich von den Böden.
Waldböden speichern Kohlenstoff
Wichtige Bodenbewohner seien im Wald vor allem Bakterien. Denn sie nehmen Methan, ein Gas, das 25 mal klimawirksamer ist als CO2, auf und verstoffwechseln dieses. Die FVA-BW führt dazu im Projekt SAMS Untersuchungen durch, die die Leistungen der Waldböden sichtbar machen.
Damit wolle man auch die Bedingungen erfassen, unter denen Waldböden optimal Klimagase verarbeiten können. „Die Projektergebnisse werden Hinweise darauf geben, wie der Methanabbau und damit die Senkenleistung der Waldböden erhöht werden kann“, so Verena Lang, Projektleiterin in der Abteilung Boden und Umwelt. Dazu bewertet sie auch Daten, die ihr Kollege Alexander Schengel seit drei Jahrzehnten erfasst.

Auf 13 Flächen messen die Forschenden nun den Methangehalt der Waldböden und bewerten auch den Einfluss der jeweiligen Bewirtschaftung sowie der Baumartenzusammensetzung. Erste Ergebnisse sollen Anfang 2023 vorliegen.
Funktionen von Mooren am Weltbodentag
Neben Waldböden zählen Moore wohl zu den bekannteren Kohlenstoffspeichern. „Für unser Forstamt haben wir berechnet, dass in einem ha Moor 10 mal so viel Kohlenstoff gespeichert ist, wie in den oberirdischen Baumteilen von einem ha Wald“, sagt Eberhard Leicht, Leiter des Klimaforstamtes Burgwald in Hessen. Mit einem Wasseranteil von rund 95 % speichere kein anderes Ökosystem so viel CO2 wie Moore.
HessenForst setze sich daher gemeinsam mit örtlichen Naturschutzvereinen sowie Bürgerinnen und Bürgern dafür ein, trockengelegte Moore im Wald in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Denn trockene Moore seien schlecht für das Klima. Auch andere Landesforstbetriebe setzen sich für die Renaturierung von Waldmooren ein.
Boden des Jahres 2023
Den Titel „Boden des Jahres“ haben 2023 allerdings weder Wald- noch Moorboden erhalten. Der Ackerboden soll im kommenden Jahr auf die landwirtschaftliche Nutzung der Böden aufmerksam machen. Das Kuratorium Boden des Jahres schreibt dazu: „Aktuell wird gut die Hälfte der Fläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt, etwa 70 % davon sind Ackerland. Ackerböden sind dabei geprägt von ihrer Nutzung. Durch eine nachhaltige Nutzung können die Eigenschaften sowie die Bodenfunktionen und Ökosystemleistungen von Ackerböden für Mensch und Umwelt langfristig erhalten oder gar verbessert werden.“
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