Im Rahmen eines Fachkolloquiums im Jagdschloss von Graupa (Ortsteil von Pirna, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) ist am 20. Dezember 2018 der sächsische Landesforstpräsident Prof. Dr. Hubert Braun aus dem aktiven Arbeitsleben verabschiedet worden. Sein Nachfolger wird Utz Hempfling.
Braun war zunächst in der Wissenschaft und dann 27 Jahre lang auf verschiedenen Positionen in der Forstverwaltung des Freistaates Sachsen tätig, darunter als Präsident der Landesanstalt für Forsten, als Abteilungsleiter im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft und schließlich seit 2006 als Geschäftsführer des Staatsbetriebs Sachsenforst.
„Landesforstpräsident Professor Braun hat in dieser Zeit Sachsens Wald geprägt, aufgebaut, gemehrt, gepflegt und ganz im Sinne des Oberberghauptmanns von Carlowitz nachhaltig genutzt“, würdigte Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt die Arbeit des über die Grenzen von Sachsen hinaus anerkannten Forstexperten. „Seinem umfangreichen Fachwissen und seinen praktischen Erfahrungen verdanken wir eine auf Langfristigkeit und Kontinuität ausgelegte Waldumbaustrategie, die auch kommenden Generationen einen stabilen, wirtschaftlich erfolgreichen und ökologisch wertvollen Wald garantieren wird“.
Der Name von Professor Braun ist eng mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst verbunden. Sachsenforst hat sich unter seiner Leitung zu einem zukunftsorientierten Staatsbetrieb entwickelt, dem es gelingt, die Balance zwischen einer modernen Verwaltung und einem wirtschaftlich agierenden Unternehmen zu halten.
Unter Leitung von Professor Braun wurden große Flächen mit reinen Nadelholzbeständen in ökologisch und zugleich ökonomisch wertvolle Mischwälder umgebaut – allein seit dem Jahr 2001 rund 18.000 Hektar. Neben dem Einsatz für einen zukunftsfähigen Wald war es Braun stets ein Anliegen, jungen Referendaren, Forstinspektoranwärtern und Forstwirtlehrlingen den Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Eine ganze Förstergeneration hat er so mit ausgebildet und geprägt.
„Das letzte Arbeitsjahr des Landesforstpräsidenten brachte mit den Stürmen ‚Herwart‘, ‚Friederike‘ und ‚Fabienne‘, einer außergewöhnlichen Hitze und Trockenheit sowie einer in der Folge starken Vermehrung der Borkenkäfern noch einmal ganz besondere Herausforderungen für den sächsischen Wald“, so der Umweltminister. „Unter Leitung von Professor Braun wurde die Beseitigung der Sturmschäden beherzt angegangen und überwiegend in diesem Jahr (2018) bereits abgeschlossen. Wie in seinem gesamten beruflichen Leben hat Professor Braun damit in einer schwierigen Zeit große Verantwortung getragen, dafür danke ich ihm!“
Utz Hempfling wird neuer Geschäftsführer im Staatsbetrieb Sachsenforst
Mit Wirkung vom 1. März 2019 wird Utz Hempfling, bisher Referatsleiter im Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, zum Landesforstpräsidenten ernannt. Bereits mit Wirkung vom 1. Januar 2019 übernimmt er die Geschäftsführung kommissarisch.
Nach seinem Studium der Forstwissenschaften in Freiburg im Breisgau absolvierte Hempfling sein Forstreferendariat in Baden-Württemberg. Einer kurzzeitigen Beschäftigung bei der Forstlichen Forschungs- und Versuchsanstalt Baden-Württemberg folgte am 15. Oktober 1992 der Eintritt in die Sächsische Forstverwaltung. Hier nahm Hempfling unterschiedliche Aufgaben in allen Ebenen der Forstverwaltung wahr. Zuletzt war er als Ministerialrat Leiter des Referates „Wald und Forstwirtschaft, Forst- und Jagdbehörde“ im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft.
Utz Hempfling ist 56 Jahre alt. Er wurde in St. Georgen im mittleren Schwarzwald geboren und ist dort aufgewachsen. Heute wohnt Hempfling im Osterzgebirge. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Hintergrund
Der Staatsbetrieb Sachsenforst hat knapp 1.400 Beschäftigte. Er bewirtschaftet den 205.000 Hektar großen Sächsischen Staatswald und damit 39 Prozent der Waldfläche in Sachsen. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Beratung und Betreuung der privaten und körperschaftlichen Waldbesitzer. Jährlich finden etwa 15.000 Beratungsgespräche statt. Der Staatsbetrieb ist obere Forst- und Jagdbehörde, Amt für Großschutzgebiete und zuständig für die Verwaltung des Nationalparks Sächsische Schweiz, des Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und der Naturschutzgebiete Königsbrücker Heide sowie Gohrischheide und Elbniederterrasse Zeithain. Das Kompetenzzentrum Wald und Forstwirtschaft als eine praxisbezogene Versuchs- und Forschungsinstitution für den gesamten sächsischen Wald ist in den Staatsbetrieb integriert.