Wie die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) berichtet, ist kürzlich im Fachjournal „Biology Letters“ eine Sonderausgabe zur veränderten Zusammensetzung der Insekten erschienen. Über Ursachen, Folgen und mögliche Maßnahmen.
Insektenvielfalt verarmt
„So wie sich Landschaften zum Beispiel im Landwirtschaftsland ähnlicher werden, gleichen sich auch die Insektengemeinschaften an“, so Martin Gossner, Mitherausgeber der Sonderausgabe, WSL. Dies zeige sich in vielen Ökosystemen an Land und im Wasser.
Landnutzung, Klimawandel und invasive Arten – und damit Folgen menschlichen Handelns – seien hauptverantwortlich für die veränderten Artvorkommen. Negativeffekte verstärken sich außerdem gegenseitig, so die zusammengetragenen Forschungsergebnisse. Pflanzen sterben aufgrund von fehlenden Bestäubern aus, fehlende Insekten führen aber auch zu geringeren Vorkommen von Tierarten, bspw. Vögel.
Nahrungsnetze, also Wechselbeziehungen zwischen Arten, geraten dadurch ins Wanken. Das Problem: „Grundsätzlich lässt sich sagen, dass vor allem Spezialisten unter den Insekten aussterben und Generalisten überleben. Daher gibt es vielerorts immer mehr ‚Allerweltsarten‘, während Arten verschwinden, die für den einen oder anderen Lebensraum typisch sind“, ergänzt Florian Menzel von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Mehr Totholz schützt verbleibende Arten
Die gute Nachricht, trotz negativer Erkenntnisse: Es wurde bereits ausreichend Wissen zusammengetragen, um handeln zu können, so Gossner. „Es gilt die Landschaften aufzuwerten und wieder mehr Vielfalt in die Lebensräume zu bringen.“
Im Wald brauche es mehr Strukturvielfalt, wie durch Totholz, Waldbäume in verschiedenen Altersklassen und Licht. Insgesamt sei mehr Struktur in der Landschaft das Ziel. In der Sonderausgabe wird außerdem darauf hingewiesen, dass Schutzgebiete zum Schutz der Insekten weiter miteinander verbunden werden sollten. Es müsse außerdem verhindert werden, dass sich invasive Tierarten weiter ausbreiten.
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