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Forstwirtin bei der Waldarbeit
Forstwirtin bei der Waldarbeit: Frauen sind heute in Forstberufen etabliert

Wandel von Wald als Arbeitsplatz: Frauen gestalten mit

08. März 2023
Heute, am 8. März, ist der Weltfrauentag. Damit wird international auf das Thema Gleichberechtigung aufmerksam gemacht – ein Thema, das seit einigen Jahrzehnten auch im Wald eine wichtige Rolle spielt. Ein Blick in die Historie der Waldbewirtschaftung.

Auch wenn Berufe rund um den Wald noch immer als männerdominiert gelten, werden Frauen in der Forst- und Holzbranche immer sichtbarer. Keine Selbstverständlichkeit, denn vor wenigen Jahrzehnten waren die Arbeitsplätze, gerade in Führungspositionen, quasi rein durch Männer besetzt.

Die Rolle der Frau in der Forstwirtschaft

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Kulturdenkmal an Baum zum Einsatz der Frauen im Wald nach 1945
Blick zurück - Kulturfrauendenkmal im niedersächsischen Ahlhorn

Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) berichtet zum Internationalen Frauentag, wie sich das Bild vom Wald als Arbeitsplatz für Mann und Frau gewandelt hat. Zunächst dem Adel vorbehalten, übten ausschließlich Männer Förster- und Jagdtätigkeiten aus. Ein großer Umschwung habe in der Nachkriegszeit stattgefunden.

Nach dem 2. Weltkrieg waren Frauen als sog. „Trümmerfrauen des Waldes“ tätig, später als Saisonarbeiterinnen. Bis in die 70er-Jahre hinein pflanzten Frauen vorwiegend Kulturen und waren nur selten als Försterinnen oder in Führungspositionen tätig.

Heute ist das Bild ein völlig anderes. „Seitdem hat sich eine Menge getan. Unsere neuesten Umfragen in der Forstbranche belegen einen Anteil von rund 22 % Försterinnen, mit steigender Tendenz. Bei den Forstwirtinnen, also in der praktischen Waldpflege und Holzernte, beträgt der Anteil am Personal nur 6 %, aber mit ebenfalls steigender Tendenz“, sagt Rainer Städing, Pressereferent des BDF. Immer mehr Frauen interessieren sich auch für die körperlich schwere Arbeit der Forstwirtschaft. Die Zahl an Studentinnen an forstlichen Universitäten nehme außerdem zu.

Frauen gestalten Wald: Arbeit mit Verbesserungspotenzial

Die hessische Försterin Rebekka Janson erzählt zum aktuellen Anlass von ihrer Arbeit in der Forstwirtschaft – am Arbeitsplatz Wald: „Als Frau fühle ich mich im Forst sehr wertgeschätzt. Gerade die älteren Försterinnen haben dort Pionierarbeit geleistet und trotz der vorherrschenden Männerdomäne ihre Durchsetzungsstärke und Kompetenz unter Beweis gestellt. Ihnen gebührt von uns jüngeren Försterinnen ein großer Dank.“

Trotz des heutigen Stellenwerts der Frau in Forstberufen sieht Janson, die sich im BDF engagiert, nach wie vor Verbesserungspotenziale: „Die klaren Strukturen und die Möglichkeit, aktiv etwas zu gestalten, machen mir große Freude. Allerdings gibt es auch gerade im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Familie dringenden Verbesserungsbedarf.“ Des betreffe insbesondere die hohe Arbeitsbelastung im Winter. „Ich hoffe, dass sich in diesem Bereich noch viel tun wird, um auch zukünftigen Försterinnen und Förstern mit Familien ein erfolgreiches Arbeiten zu ermöglichen.“

Frauentag in Berlin ist Anlass zum Waldbaden

In vielen Staaten weltweit und auch in Teilen Deutschlands, Berlin (seit 2019) und Mecklenburg-Vorpommern (ab 2023), ist der Internationale Frauentag ein gesetzlicher Feiertag. In Berlin werden heute zur Feier des Tages auch Frauenrunden im Wald veranstaltet – neben dem Freizeitprogramm steht auch Waldbaden an der Tagesordnung.

Mit Material des BDF, Wikipedia, Berlin.de