Waldwirtschaft in der Schweiz unter Druck
Der heimische Holzmarkt litt auch 2012 unter dem Druck der Frankenstärke. So konnten die Waldeigentümer kaum vom boomenden Holzbau profitieren. Verbaut werden nämlich vorwiegend preisgünstige Halb- und Fertigfabrikate aus dem Ausland. Besonders schwierig gestaltet sich der Absatz von Buchenholz: Die Nachfrage nach guter Qualität ist hier viel kleiner als das Angebot, sodass hochwertige Stämme als Brennholz enden. Denn immerhin nimmt die Nachfrage nach regionalem Energieholz kontinuierlich zu.
Auf politischer Ebene wurden die Interessen der Waldwirtschaft nach Ansicht des Verbandes zu wenig berücksichtigt. Zwar konnte der Druck auf die Waldfläche durch Lockerungen der Verpflichtung zum Rodungsersatz in Grenzen gehalten werden. Mit der Planung der «Waldpolitik 2020» wurden aber die Weichen wieder einmal nicht im Sinne der Waldeigentümer gestellt. Anpassungen an den Klimawandel, mehr Naturschutz im Wald und eine gesteigerte Holznutzung stehen zuoberst auf dem Maßnahmenplan, während die Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Rahmenbedingungen der Waldwirtschaft hinten angestellt werden.