Waldstrategie 2020 und Holzrohstoffbedarf
Der erste Schritt beim Umgang mit knapper werdenden Ressourcen ist deren effizientere Verwendung. Grundsätzlich soll die Kaskadennutzung in der Holz- und Papierwirtschaft verstärkt werden.
Ein weiterer Punkt zu Steigerung der Ressourceneffizienz liegt in der Verbesserung der stofflichen und energetischen Ausnutzung des Rohstoffes Holz durch Umwandlungstechniken und Absenkung spezifischer Verbräuche.
Bei der energetischen Nutzung ist ein weiterer Ansatz die Förderung der Verwertung in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.
„Grundsätzlich sind förderpolitische Fehlanreize mit Blick auf bestehende Konkurrenzen zwischen stofflicher und energetischer Nutzung zu vermeiden.“
Instrumente zur marktgerechten Rohholzmobilisierung sollen weiterentwickelt und effektiver eingesetzt werden. Stichworte dazu sind: Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse, Beratung und Betreuung der Waldbesitzer, Waldflurbereinigungen, Waldpacht.
Zur Deckung des in Deutschland weiter steigenden Holzrohstoffbedarfs können Kurzumtriebsplantagen außerhalb des Waldes einen Beitrag leisten, insbesondere im energetischen Bereich. Der Anbauumfang von zurzeit etwa 3000 ha wird als noch zu gering eingeschätzt. Weiteres Anbaupotenzial für Kurzumtriebsplantagen auf geeigneten landwirtschaftlichen und anderen Flächen ist vorhanden. Der Ertrag kann durch Auslese und Züchtung langfristig gesteigert werden. „Die Förderbedingungen sollten überprüft werden“, heißt es dazu in der Waldstrategie 2020.
Die Option Rohholzeinfuhr wird aufgrund der Entwicklung in wichtigen potenziellen Exportländern als unsicher eingeschätzt. Bei Importen über den Weltmarkt sind ökologische Aspekte (z.B. Energieaufwand für den Transport) und die Herkunft aus legaler und nachhaltiger Erzeugung sicherzustellen.
Unter den Stichworten Markttransparenz und Grundlagen für unternehmerische und politische Entscheidungen wird für eine fundierte Datengrundlage plädiert. Dabei ergeht die Aufforderung an die Forst- und Holzwirtschaft, die Marktberichterstattung dauerhaft abzusichern. Die Bundeswaldinventuren und Holzaufkommensprognosen sollen auch in Zukunft von Bund und Ländern durchgeführt werden. Nach Vorliegen der Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur wird eine detaillierte Holzaufkommensprognose für Deutschland erstellt.