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Zukunftsfähiger Einzelbaum mit vitaler Krone als Ergebnis einer konsequenten und kontinuierlichen Pflege
Zukunftsfähiger Einzelbaum mit vitaler Krone als Ergebnis einer konsequenten und kontinuierlichen Pflege

„Waldpflege im Klimawandel“ - neues Merkblatt der LWF

Den Wald für die Klimazukunft fit zu machen, ist eine der großen Herausforderung der kommenden Jahre. Das neue 8-seitige Merkblatt „Waldpflege im Klimawandel“ der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) zeigt nun kurz und knapp, wie dabei die gezielte Waldpflege helfen kann: vom Sämling bis zum vitalen Altbaum mit großer Baumkrone.
Gegenüber dem herkömmlichen Waldbau erfordert der zukunftsgerichtete „Waldbau im Klimawandel“ ein grundlegendes Umdenken in der forstlichen Praxis. Hintergrund dieser Neuausrichtung sind Praxis-Erfahrungen und wissenschaftliche Ergebnisse zur Reaktion von Bäumen auf Pflegeeingriffe unter klimabedingten Stresssituationen. Festgestellt wurde, dass frühzeitig vitalisierte Einzelbäume unter witterungsextremen Bedingungen widerstandsfähiger sind. Zudem ermöglicht eine konsequent und kontinuierlich durchgeführte Waldpflege kürzere Produktionszeiten, damit vermindert sich das Risiko vorzeitiger Ausfälle nochmals.

4 Phasen zur gezielten Waldpflege

Im Merkblatt „Waldpflege im Klimawandel“ (Nr. 54) werden die wichtigsten Lebensphasen der Bäume und die zum jeweiligen Eingriffszeitpunkt entscheidenden waldbaulichen Maßnahmen beschrieben und erläutert. Die Pflegekette besteht aus den 4 aufeinander folgenden Phasen:
  • Etablierungsphase,
  • Qualifizierungsphase,
  • Dimensionierungsphase und
  • Reifephase.
Die Entwicklung eines Waldbestandes führt somit vom Beginn der Bestandsbegründung (Etablierung) über die Jungwuchs- und Jungbestandspflege (Qualifizierung) bis zum eigentlichen Kronenaufbau (Dimensionierung). Abgerundet werden die Pflegevorschläge für ein methodisch auf den Klimawandel abgestimmtes waldbauliches Vorgehen, mit Maßnahmen zum Einleiten der Verjüngung und dem Generationenwechsel.

Positive Auslese zum vitalen Einzelbaum

Neu an der beschriebenen Herangehensweise ist die frühe Hinwendung zur positiven Auslese und zum vitalen Einzelbaum. Die Zukunftsbäume sollen künftig in weiteren Abständen und mit geringeren Stückzahlen ausgewählt werden. Dazwischen entsteht so auch Platz für unbehandelte Zwischenräume. Mit diesem Vorgehen wird sowohl auf die bisher übliche „Negativauslese“ als auch auf die kostenintensive Pflege der gesamten Bestandsfläche verzichtet. Bei der Planung von Pflegeeingriffen wird also das Kriterium der Vitalität den Kriterien Qualität und Leistung vorangestellt.

Infos und Bezug

Das neue Merkblatt 54 „Waldpflege im Klimawandel“ der LWF kann hier kostenfrei heruntergeladen oder bestellt werden:
Mit Material der LWF