Aufgrund der Corona-Pandemie fallen die 38. Wald-Jugendspiele in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr aus. Umwelt- und Forstministerin Ulrike Höfken entschied sich in Abstimmung mit dem Bildungsministerium für eine Absage. Digitale Alternativen sollen nun den Wald zu den Schülerinnen und Schülern bringen.
Die Absage der Wald-Jugendspiele ist in Abstimmung mit dem Ministerium für Bildung erfolgt. An 30 Standorten in Rheinland-Pfalz wollten wieder zahlreiche Schülerinnen und Schüler für einen Tag den Lernort Wald aufsuchen.„Mir ist es wichtig, Kinder und Jugendliche in die Diskussionen über die Klimakrise und deren Auswirkungen, zum Beispiel auf unseren Wald, mit einzubeziehen. Deren Engagement sowie der Appell an die Wirtschaft und die Politik, sich endlich für einen wirksamen Klimaschutz einzusetzen, nehmen wir ernst. Umso trauriger bin ich, dass wir die diesjährigen Wald-Jugendspiele aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen lassen müssen“, bedauert Umwelt- und Forstministerin Ulrike Höfken.
Digitale Alternativen zu Waldjugendspielen
Mehr als 17.000 Kinder der 3. und 7. Klassenstufe aller Schularten sollten spielerisch unter der Anleitung praxiserfahrener Forstleute ihr Wissen über Wald und Natur erweitern. Der Start wäre am 28. April im Lennebergwald bei Budenheim gewesen, das Ende am 25. Juni in Eußerthal bei Landau. „Ich hoffe, dass der Einsatz der Kinder und Jugendlichen für den Wald und für den Klimaschutz nicht nachlässt und dass im kommenden Jahr wieder der Unterricht unter dem Blätterdach stattfinden kann. Denn es gilt nach wie vor: Wir alle brauchen den Wald als Klimaschützer, wichtiges Ökosystem, Produzent von nachhaltigen Holzprodukten und als Erholungsraum“, so Höfken.
Damit sich die Schülerinnen und Schüler dennoch mit dem Wald als wichtigem Natur-, Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum befassen können, wollen Landesforsten und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald sich in den nächsten Wochen verstärkt um digitale Alternativen kümmern. Zudem wird es Wald- und Naturerlebnistipps für Familien geben. Sobald es wieder möglich ist, werden wie bisher andere waldpädagogische Veranstaltungen angeboten.
Auswirkungen der Klimakrise im Fokus
Im Fokus der diesjährigen Wald-Jugendspiele hätten die Auswirkungen der Klimakrise auf den Wald gestanden. Denn die Hitzesommer 2018/ 2019 haben in den rheinland-pfälzischen Wäldern ihre Spuren hinterlassen: Über 80 Prozent der Bäume sind geschädigt, Kahlflächen haben zugenommen, zahlreiche Bäume sind vom Borkenkäfer befallen.
Seit 1982 mussten die landesweiten Wald-Jugendspiele bisher nur einmal abgesagt werden: Nach den verheerenden Sturmschäden im Jahr 1990. Die ausrichtenden Forstämter sowie die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald als Kooperationspartner und der Sparkassenverband als langjähriger Hauptförderer der Wald-Jugendspiele wollen weder Schulkinder und Lehrkräfte noch das Personal von Landesforsten oder die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer irgendeiner Gefahr aussetzen. „Mit der Absage wollen wir gleichzeitig auch Planungssicherheit für alle Beteiligten erreichen, da die Spiele gut und von langer Hand vorbereitet sein wollen“, so Höfken.
Infos zu den Waldjugendspielen in Ihrem Bundesland finden Sie hier.