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Die in Gehren (Ilm-Kreis) stationierte Technik wurde am 28. März in einer Feuerwehrübung getestet.
Die in Gehren (Ilm-Kreis) stationierte Technik wurde am 28. März in einer Feuerwehrübung getestet.

Waldbrandbekämpfung in Thüringen

05. April 2023
In Zeiten von Klimawandel und zunehmenden Extremwetterereignissen gilt es, auch die Waldbrandprävention voranzutreiben. Thüringen hat daher im Kampf gegen mögliche Waldbrände technisch aufgerüstet. Nach Auskunft von ThüringenForst wurde für 260.000 € neue Löschtechnik angeschafft.
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Insgesamt waren 80 Feuerwehrexperten aus nahezu allen Landkreisen bei der Übung vertreten.
Insgesamt waren 80 Feuerwehrexperten aus nahezu allen Landkreisen bei der Übung vertreten.

Im Zusammenhang mit dem Klimawandel wird die Waldbrandbekämpfung auch in Regionen mit bislang überschaubarer Waldbrandgefährdung immer wichtiger. Der Freistaat Thüringen hat 2022 mit 70 Waldbränden auf rund 22 ha Fläche eine der Höhepunkte in Bezug auf Waldbrandhäufigkeit und vor allem -ausmaß hinnehmen müssen. Deshalb setzt die ThüringenForst-AöR mit finanzieller Unterstützung des Freistaats zum einen auf Waldbrandprävention – etwa durch Aufklärungsarbeit.

Technik

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Der Löschwasserbehälter fasst 10.000 l, eine Hochdruckpumpe kann das Löschwasser bis fast 50 m weit werfen.
Der Löschwasserbehälter fasst 10.000 l, eine Hochdruckpumpe kann das Löschwasser bis fast 50 m weit werfen.

Auch technisch hat sich die Landesforstanstalt in den letzten vier Jahren aufgerüstet: So wurden rund 1,6 Mio. € in die Sanierung von Waldbrandlöschteichen und deren Zuwegung investiert. Es wurden für die Forstämter Löschwasseranhänger, Löschwasserrucksäcke, Feuerpatschen und Infrarotkameras beschafft. Mittlerweile verfügt ThüringenForst auch über zwei PONSSE Firefighter. Diese Waldbrandbekämpfungseinheiten sind Aufsatzgeräte, die auf den Rungenkorb eines Forwarders aufgesetzt und hydraulisch gekoppelt werden können. Der Löschwasserbehälter fasst 10.000 l, eine Hochdruckpumpe kann das Löschwasser bis fast 50 m weit werfen.

Gezeigt wurde durch den Maschinenbetrieb Gehren die Technik, die Löschwasseraufnahme des Firefighters an einem Bergbach, die Geländegängigkeit des Systems und die Löschwasserausbringung. Der Firefighter soll bei der Waldbrandnachsorge zum Einsatz kommen, gleichzeitig kann dieser von den Feuerwehren im direkten Löscheinsatz angefordert werden – etwa um Löschwasser in unwegsamen Gelände zu transportieren, damit keine langen Schlauchleitungen ausgebracht werden müssen. Die Feuerwehrexperten überzeugte die Performance der Waldbrandbekämpfungseinheit.

Die Investition pro Einheit beläuft sich auf rund 130.000 €. Eine Einheit ist im Maschinenbetrieb Gehren (Südthüringen), eine weitere im Maschinenbetrieb Hohenebra (Nordthüringen) stationiert. Wenn kein Tanklastzug zur Befüllung bereitsteht, kann die integrierte Pumpe mit einem Füllschnorchel am Greifer den 10-m³-Tank innerhalb weniger Minuten aus einem Teich oder Bach vollsaugen. Die Wassermenge soll für zehn Minuten Vollstrahl ausreichen.

Für die Überwachung von Glutnestern in gelöschten Waldbrandflächen stünden den Forstleuten seit wenigen Wochen auch spezielle Wärmebildkameras zur Verfügung.

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Mit Material des MDR und ThüringenForst