Waldbesitzerverband Mecklenburg-Vorpommern zu Natura 2000
Etwa 90 % der gemeldeten FFH-Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern betreffen private Waldbesitzer. Dies zeigt, dass eine Einbindung des privaten Waldbesitzes notwendig ist, um die in der EU-Richtlinie zu Natura 2000 vorgegebenen Ziele zu erreichen. Klärungsbedarf besteht derzeit noch über die Frage, welche Waldbaumaßnahmen hierfür wirklich notwendig sind, was diese Maßnahmen kosten und wer sie bezahlt. Sinnvolle Maßnahmen reichen vom Erhalt von Altholzinseln über die Wiedervernässung bis zur dauerhaften Habitatpflege. Die Kosten für den Waldbesitzer ergeben sich aus Zusatzaufwand, z.B. für Dokumentationspflichten, und aus Ertragseinbußen für nichtgenutzte Teile des Waldes.
Für den finanziellen Ausgleich müssen in Mecklenburg-Vorpommern teilweise neue Wege gesucht werden. Der Waldklimafonds, ein Ausbau des Ökopunktesystems oder privates Sponsoring kommen hier in Betracht. Mit einem Rahmenvertrag als Grundlage für Einzelverträge zwischen den betroffenen Waldbesitzern und dem Land Mecklenburg-Vorpommern ließen sich diese Fragen vorab im Konsens klären. Langwierige und teure Gerichtsprozesse können so vermieden werden. Vor diesem Hintergrund haben Ministerium und Waldbesitzerverband die Bildung einer Arbeitsgruppe vereinbart. Diese wird in ihrer ersten Sitzung im Mai 2012 beginnen, ein geeignetes Regelwerk zu erarbeiten. Dies sichert Artenvielfalt im Wald, Klimaschutz , Energieversorgung durch nachwachsende Rohstoffe und die nachhaltige Produktion des Rohstoffes Holz.