Das Ergebnis der Sozialwahl bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) in der Gruppe der Selbständigen ohne fremde Arbeitskräfte (SofA) wurde in der Sitzung des Wahlausschusses der SVLFG am 9. Juni bekannt gegeben. Auf Platz 2 kam die Liste Bayerischer Bauernverband mit 22,42 % gefolgt von den Bäuerinnen und Bauern in Baden-Württemberg mit 13,29 %. Alle anderen Listen blieben unter 10 % Stimmanteil.
Fünf Sitze
AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter wertete das Ergebnis als „großen Erfolg unserer Kampagne“: Die AGDW konnte trotz insgesamt gesunkener Wahlbeteiligung (61,1 statt zuvor knapp 68 %) mit 27.000 (vorher 17.000) Stimmen ihr Ergebnis um fast 60 % steigern. Dazu Bitter: „Wir freuen uns sehr über das Ergebnis. Unser Dank gilt allen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern für Ihre Unterstützung, aber auch allen Kandidierenden für Ihr tolles Engagement. Das Wahlergebnis zeigt, dass die gesetzliche Unfallversicherung den Waldbesitzern zunehmend wichtig ist.“ Der Spitzenkandidat der Waldbesitzerverbände, Volker Schulte, sah das Wahlergebnis als „klares Wählervotum für eine Reform der Beitragsstruktur“. Insgesamt wird die Liste 2 der Waldbesitzerverbände künftig fünf (zuvor drei) von insgesamt 20 möglichen Sitzen in der Vertreterversammlung besetzen. Die Forstfraktion in der SVLFG werde sich für mehr Transparenz, Senkung der Verwaltungskosten und damit des Grundbeitrages sowie die Stärkung der Präventionsarbeit im Wald stark machen, kündigte Schulte an.
Mit dem Sozialwahlergebnis steht die Besetzung der 60-köpfigen Vertreterversammlung, paritätisch besetzt mit den Gruppen Arbeitgeber, Arbeitnehmer und SofA fest. Der Vorstand und die Ausschüsse werden am 11. Oktober durch die Vertreterversammlung gewählt.
Die gewählten Vertreter

Volker Schulte: Mitglied (Platz 1), Waldbesitzerverband Niedersachsen,
„Waldarbeit ist und bleibt gefährlich. Deshalb brauchen wir eine starke landwirtschaftliche Unfallversicherung – mit fairen Beiträgen und einer guten Unfallprävention. Dafür trete ich ein.“
Prof. Dr. Justus Eberl: Stellvertretendes Mitglied (Platz 1), Waldbesitzerverband für Thüringen
„Ich will mithelfen, die SVLFG zu verbessern. Dabei will ich vor allem die Perspektive der jüngeren Mitglieder einbringen. Wir brauchen weniger Bürokratie und mehr Nähe zum Beitragszahler.“
Tatjana Gräfin Hohenthal-Mangasarian: Mitglied (Platz 2), Waldbesitzerverband Brandenburg e.V.
„Eine gute Präventionsarbeit trägt dazu bei, das Unfallgeschehen zu minimieren. Die SVLFG muss hier ihr Engagement im Wald deutlich ausbauen.“
Lutz Freytag: Stellvertretendes Mitglied (Platz 2), Waldbesitzerverband Brandenburg
„Wir stärken die Wälder und stemmen uns gegen die Folgen des Klimawandels. Diese lebenswichtige Aufgabe für die ganze Gesellschaft schaffen wir nur mit tragfähigen Grundlasten. In der nächsten Wahlperiode werde ich mich daher für niedrige Beiträge in der Unfallversicherung einsetzen.“
Manfred Mauser: Mitglied (Platz 3), Forstkammer Baden-Württemberg
„Die Zahl der Versicherten geht vor dem Hintergrund des voranschreitenden Strukturwandels in der Landwirtschaft permanent zurück. Immer weniger Versicherte finanzieren damit das System. Auch deshalb dürfen die Verwaltungskosten in der SVLFG nicht weiter steigen. Wir brauchen weiterhin Beitragsstabilität und mit Bundeszuschüssen eine bezahlbare und gute Absicherung der Unfallrisiken.“
Beatrix Boekstegers: Stellvertretendes Mitglied (Platz 3), Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen
„Ich halte die Beitragsstaffelung im Grundbeitrag für unzureichend, um den Kleinprivatwald zu entlasten. Deshalb setze ich mich für eine neue Beitragsbemessung ein.“
Johannes Ott: Mitglied (Platz 4), Sächsischer Waldbesitzerverband
„Als erfahrener Selbstverwalter werde ich mich weiter für faire Beiträge, eine zielgerichtete Präventionsarbeit sowie eine gerechte Verteilung der Förderung und Gleichbehandlung in der Betriebshilfe einsetzen. Außerdem werde ich mich weiter bei Sonder- und Härtefällen einbringen.“
Armin Kuhl: Stellvertretendes Mitglied (Platz 4), Waldbauernverband NRW
„Moderne Bewirtschaftungsstrukturen in der Forstwirtschaft müssen mit einer modernen Verwaltung der SVLFG einhergehen. Die Zeitenwende verlangt von uns allen eine hohe Anpassungsfähigkeit. Auch die landwirtschaftliche Sozialversicherung muss mithalten.“
Franz Prinz zu Salm-Salm: Mitglied (Platz 5), Waldbesitzerverband Sachsen-Anhalt
„Wir brauchen endlich eine sachgerechte Regelung der Beiträge mit einer neuen Definition der Unternehmereigenschaft im Sinne des Sozialgesetzbuches!“
Dorothea Neven-Blumenberg: Stellvertretendes Mitglied (Platz 5), Waldbesitzerverband Niedersachsen
„Die Forstwirtschaft hat mit fünf Sitzen in der Vertreterversammlung ein starkes Mandat. Dieses werden wir in den nächsten sechs Jahren nutzen, um Beitragsgerechtigkeit für Waldbesitzende zu erreichen.“