Wächst die Schweiz in den Wald?
Während sich die beiden Vertreter der Land- und der Bauwirtschaft für eine Sicherstellung der Walderhaltung im Rahmen des Raumplanungsgesetzes aussprachen, waren die vier übrigen Referenten dagegen. Auch Waldwirtschaft Schweiz ist der Ansicht, dem Siedlungsdruck in Ballungsräumen und der Waldflächenausdehnung in Gebirgsregionen könne mit den bestehenden Gesetzen ausreichend begegnet werden. Eine Lockerung des Waldgesetzes berge die Gefahr, dass der hoheitliche Schutz von Waldflächen persönlichen Interessen untergeordnet wird.
Da heute vor allem landwirtschaftliches Kulturland den Siedlungsprojekten zum Opfer fällt, forderte Bauernverbandspräsident Hansjörg Walter eine Gleichstellung der verschiedenen Flächennutzungen vor dem Gesetz. Dazu müsse zum einen der Rodungsschutz gelockert werden, zum anderen sei die Waldflächenpolitik der Raumplanung zu unterstellen. Charles Buser von Bauenschweiz (Dachorganisation der Schweizer Bauwirtschaft) sprach sich ebenfalls dafür aus, den Waldschutz durch die Raumplanungsgesetzgebung sicherzustellen.
Die Mehrzahl der Referenten und auch die Vertreter des WVS waren sich einig, dass die Wertsteigerungen von neuem Bauland heute vor allem den Eigentümern der Flächen zu Gute kämen und dass die Einzonung oft Gegenstand von Spekulationen sei. Würde der Schutz von Waldflächen gelockert bestehe die Gefahr, dass auch der Waldboden der Spekulation ausgesetzt wird.