Auf Einladung von Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Dr. Till Backhaus, und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), vertreten durch den Bundesforstbetrieb Trave, findet am 6. Juli im Bürgerhaus Lübtheen ein Informationsaustausch über den Stand der Entwicklung der Naturerbefläche Lübtheener Heide statt.
Für ein abgestimmtes, strategisches Vorgehen ist es wichtig, dass sich die betroffenen Akteure gegenseitig regelmäßig ins Bild setzen. Mit Blick auf die verschiedenen Ansprüche an diesen Landschaftsraum wird es vor allem darauf ankommen, die richtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge zu gehen, sagte Minister Dr. Till Backhaus im Vorfeld der Veranstaltung. Entscheidend sei zunächst die aktuelle Einschätzung des Munitionsbergungsdienstes Mecklenburg-Vorpommern. Von der Klärung der Sicherheitslage werde abhängen, wie schnell die Lübtheener Heide in welche Richtung entwickelt werden kann.
Kampfmittelmanagement
Inzwischen konnte die erste Phase des Kampfmittelmanagements, die sogenannte historisch-genetische Rekonstruktion zur Kampfmittelbelastung, abgeschlossen werden. Im Ergebnis wurden zum 1. Januar 2017 Teilflächen in den Randbereichen der Liegenschaft mit einem Umfang von 860 ha für das öffentliche Betreten freigegeben.
In einem nächsten Schritt bereitet der Munitionsbergungsdienst Mecklenburg-Vorpommern im Auftrag der BImA die technische Erkundung für eine 295 ha große Teilfläche im Südwesten der Liegenschaft vor. Das Kampfmittelmanagement im Umkreis um die unmittelbar angrenzenden Ortschaften hat aufgrund des Gefährdungspotenzials, insbesondere im Falle von Waldbränden, für uns oberste Priorität, erklärte Henning Bremer, Leiter des Bundesforstbetriebs Trave. Parallel dazu laufen derzeit die Vorbereitungen, einen Nationalen-Naturerbe-Entwicklungsplan für die Lübtheener Heide zu erstellen, führte er weiter aus.
Zur Beratung erwartet werden neben Vertretern des Munitionsbergungsdienstes auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der betroffenen Gemeinden sowie Vertreter des NABU, des BUND und des Tourismusverbandes.
Lübtheener Heide
Seit 1936 wurde die Lübtheener Heide intensiv militärisch genutzt. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hat mit ihrem Bundesforstbetrieb Trave nach Beendigung dieser Nutzung im Jahr 2013 die komplette Betreuung für die gesamte Naturerbefläche übernommen.
Seit Januar 2015 gehört das 6.200 ha große Areal zum UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe, seit Juni 2015 zum Nationalen Naturerbe.
Die verantwortlichen Ordnungsbehörden haben mit Zustimmung des Landkreises und der BImA die Lübtheener Heide seit 1.12.2015 für die Öffentlichkeit gesperrt.