Viertes Naturwaldreservat in Bayerns Körperschaftswäldern

03. Juli 2011

Als landesweit viertes kommunales Naturwaldreservat hat Forstminister Helmut Brunner einen 26 Hektar großen Laubwald bei Bischofsheim unter Schutz gestellt. Der arten- und strukturreiche Buchenwald mit Edellaubbäumen wie Bergahorn oder Esche kann sich damit ungestört von menschlichen Eingriffen zum Urwald entwickeln. Der Minister lobte die Stadt Bischofsheim für ihr Engagement in Sachen Waldforschung und Umweltbildung. Das Naturwaldreservat „Stengerts“ sei ein weiterer Mosaikstein in einem flächendeckenden Netz kleiner „Urwälder“ in Bayern. Experten der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) werden das Reifen, Vergehen und die Erneuerung des Waldes wissenschaftlich begleiten. „Die Entwicklung der Reservate zeigt, was naturnahe Wälder auf den unterschiedlichsten Standorten leisten können“, so Brunner. Der Minister erwartet sich davon Erkenntnisse für noch mehr Naturnähe bei der Waldbewirtschaftung und für den notwendigen Umbau der Wälder im Zeichen des Klimawandels.

Einer großflächigen Stilllegung von Wäldern erteilte Brunner in diesem Zusammenhang allerdings eine klare Absage. Angesichts der Herausforderungen von Klimaschutz und Energiewende könne gerade das bundesweit bedeutendste Holzland Bayern auf die Potenziale des nachwachsenden Rohstoffs nicht verzichten. Es mache keinen Sinn, große Schutzgebiete auszuweisen und dafür die übrigen Flächen umso intensiver zu bewirtschaften. Brunner: „Wir setzen deshalb auf eine naturnahe und nachhaltige Forstwirtschaft auf ganzer Fläche, die Nutzen und Schützen vereint.“

Seit 1978 hat der Freistaat nun insgesamt 159 Naturwaldreservate eingerichtet, 154 davon im Staatswald, vier im Kommunalwald. Eines ist in privater Hand. Sie repräsentieren auf insgesamt über 7 000 Hektar die wichtigsten Waldgesellschaften in Bayern vom Zirbenwald in den Alpen bis zum Moorbirkenwald in der Rhön. Detailinformationen zu den bayerischen Naturwaldreservaten gibt es im Internet unter www.naturwaldreservate.de.

 

StMELF