Den Auftakt ihrer operativen Tätigkeit im Gesetzgebungsverfahren bildete Ende April eine Veranstaltung mit Parlamentariern des Deutschen Bundestags.
Verbände fordern Streichung von Restriktionen
Dabei trafen die in einem Positionspapier und einer Stellungnahme der Allianz zu Änderungen im GEG dokumentierten Argumente zur besseren Berücksichtigung der energetischen Holznutzung auf weitgehende Akzeptanz der Abgeordneten.
Die Allianz fordert vor allem eine Streichung der Restriktionen beim Heizungstausch sowie eine Anpassung der Förderrichtlinie, neben der bereits breit diskutierten Aufhebung der Erschwernisse für Holzfeuerungen im Neubau.
Bei dem parlamentarischen Frühstück am 27. April hatten externe Sachverständige einleitend das Wort. So ging Franz Untersteller, ehemaliger grüner Umweltminister Baden-Württembergs, darauf ein, warum der GEG-Entwurf in den zurückliegenden Wochen so viel Gegenwind erfahren habe.
GEG-Umsetzung unprofessionell und unterkomplex
Vor dem Hintergrund, dass Deutschland bis spätestens 2045 klimaneutral sein soll, seien die ordnungspolitischen Regelungen im Wärmesektor mit dem Ziel, weg von Öl und Gas, erst mal richtig.
Angesichts von Millionen von betroffenen Gebäudeeigentümern benötige ein solches Vorhaben aber professionelle Kommunikation und eine möglichst breite system- und technologieoffene Herangehensweise. Diese sollte auch mit der geplanten Einführung der kommunalen Wärmeplanung verzahnt sein. „All dies vermisse ich hier“, sagte Untersteller.
Waldumbau führt zu mehr Holznutzung
Professor Dr. Hubert Röder, Lehrstuhl für nachhaltige Betriebswirtschaft an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf stellte Resultate des Projektes „Klimaeffiziente Nutzung holzbasierter Ressourcen“ vor. Der Wald in Deutschland sei durch das Alter der Bäume in der CO2-Aufnahme begrenzt.
Für den klimaresilienten Umbau sowie zur Bereitstellung ausreichenden Bauholzes werde es zu einer stärkeren Holznutzung kommen müssen. In den kommenden 25 Jahren werde über ein stärkeres Restholzaufkommen auch für die energetische Nutzung mehr Holz anfallen.
Gesellschaftlicher Konsens fehlt
Die energetische Nutzung von Holz sei wichtig für die Forst- und Holzwirtschaft, sowohl zur Versorgungssicherheit von Verbrauchern als auch für die regionale Wertschöpfung, sagten Dr. Irene Seling (AGDW) und Julia Möbus (DeSH)
Vertreter des Handwerks sehen bei Heizungsbetreibern vor Ort eine große Verunsicherung. Die Referenten plädierten für Planungssicherheit und breiten gesellschaftlichen Konsens, in dem ein solches Gesetzgebungsvorhaben zwingend entwickelt und umgesetzt werden müsse.
Umsetzung des GEG auch in der Politik umstritten
Unter den anwesenden Parlamentariern sah Timon Gremmels (SPD) Handlungsbedarf und auch Spielraum für substanzielle Veränderungen im Gesetzentwurf. Für Bündnis 90/Die Grünen betonte Bernhard Herrmann, dass Holzenergie im effizienten kleinen Leistungsbereich sinnvoll sei und hier auch noch Veränderungen möglich seien. Sehr deutlich bekannte sich Daniel Föst (FDP) zu einer Besserstellung der Holzenergie im GEG. Für die Opposition forderte Andreas Jung (CDU/CSU) weitgehende Verbesserungen, wie auch schon bei einer aktuellen Stunde im Bundestag.
Flächige Aktivitäten geplant
Die Initiatoren der Veranstaltung Andreas Lücke (Initiative Holzwärme) und Martin Bentele (DEPV) zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung und über den breiten Konsens, den GEG-Entwurf in Sachen Holzenergie deutlich nachzubessern.
Die Verbändeallianz will ihre Aktivitäten zum GEG im Rahmen des parlamentarischen Verfahrens fortsetzen und ihre Mitgliedsunternehmen, vom Waldbesitzer über Sägewerke und Pellethersteller, bis zum Energiehandel, Heizungsbauern und Schornsteinfegern in der Fläche motivieren, direkt auf ihre jeweiligen Abgeordneten vor Ort zuzugehen.
Mitglieder der Allianz sind die Verbände BBE, BDH, ZIV, DeSH, DEPV, Familienbetriebe Land und Forst, IH, HKI, AGDW und ZVSHK