Nach dem Auslaufen „Softwood Lumber Agreements“, das die Importe von kanadischem Nadelschnittholz in die USA seit 2006 regelte, im Jahr 2018 erhoben die USA Anti-Dumping und Ausgleichszölle auf kanadische Schnittholzimporte. Ende November hat das U.S. Department of Commerce (DoC) diese Zölle deutlich gesenkt.
2018 hatte die zum DoC gehörige Behörde für internationalen Handel (International Trade Administration, ITA) Zölle in Höhe von durchschnittlich gut 20 % festgelegt. Diese sind jetzt auf knapp 9 % gesenkt, und damit mehr als halbiert worden.
„Wahres Ausmaß unterschätzt!“
Die Reaktion auf diesen Schritt sind zweigeteilt. Die U.S. Lumber Coalition, ein Zusammenschluss kleiner und großer Sägewerke in den USA sieht sich in ihrer Ansicht bestätigt, dass die kanadischen Sägewerke stark von Staat subventioniert werden und so in den USA ihr Schnittholz zu Dumpingpreisen anbieten können.
Die neu festgelegten Zolltarife unterschätzten das wahre Ausmaß von Subventionen und Dumping allerdings massiv, so die Kritik der US-Säger. In einem Schlichtungsverfahren hatte Welthandelsorganisation WTO einige Wochen zuvor die Zölle als rechtlich nicht haltbar bezeichnet, da sie gegen internationales Handelsrecht verstoßen. Das habe die Entscheidung die ITA-Entscheidung wohl negativ beeinflusst, zumindest aus Sicht der US-Säger.
„Zölle müssen weg!“
Kanadische Sägewerksbetreiber sehen die Sache naturgemäß anders. Die Entscheidung sei ein Schritt in die richtige Richtung, sagen sie. Sie wollen aber die Zölle ganz abgeschafft sehen, die in ihren Augen rechtwidrig sind. Durch die Zölle seien die Lieferungen von kanadischem Nadelschnittholz in die USA merklich zurückgegangen. US-Käufer hätten sich wegen der Zölle eher für Holz aus Übersee als aus dem nahen Kanada entschieden.