UPM Communication Papers mit Sitz in Augsburg, eine Tochter des finnischen UPM-Konzerns, die sich auf die Produktion grafischer Papiere spezialisiert hat, plant die dauerhafte Schließung der Papierfabrik Plattling in Niederbayern.
Fast 600.000 Tonnen weniger Papier jährlich
Damit würde UPM seine jährliche Produktionskapazität für ungestrichene und gestrichene Publikationspapiere in Europa um 595.000 Tonnen reduzieren. Von der Schließung sind 401 Mitarbeiter betroffen, darüber hinaus Zulieferer und Dienstleister.
Die geplante Schließung der beiden Papiermaschinen in Plattling würde die jährlichen Produktionskapazitäten von ungestrichenen und gestrichenen Publikationspapieren um 380.000 bzw. 215.000 Tonnen dauerhaft reduzieren. Es ist geplant, dass beide Maschinen die Produktion von grafischen Papieren zum Ende 2023 einstellen.
Sinkende Nachfrage nach Papier
In den letzten 15 Jahren ist die Nachfrage nach grafischen Papieren stetig zurückgegangen, und es wird erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt. Der Nachfragerückgang habe sich im Laufe dieses Jahres deutlich beschleunigt, so UPM.
Ein weiterer Faktor sei die langfristige Planbarkeit von Produktionsfaktoren, wie der Energieversorgung. Diesbezüglich stehe man in Deutschland derzeit vor großen Herausforderungen. Durch die Schließung des Werks Plattling rechnet UPM mit Kosteneinsparungen in Höhe von jährlich 60 Mio. €.
Vorherige Reduktionen
Bereits im Juni hatte UPM zwei Zeitungspapiermaschinen in Schongau und Steyrermühl dauerhaft geschlossen und dadurch die Produktionskapazität um 485.000 Tonnen jährlich reduziert. Zusammen mit Plattling beläuft sich die Reduktion der Papierproduktion damit auf über eine Million Tonnen jährlich. Der Standort Steyrermühl wird zudem mit Wirkung zum Jahresende an die österreichische Heinzel-Gruppe verkauft.
Anfang Juli wurde die Altpapiersortieranlage Kinsau bei Schongau an die Fisel Holding GmbH & Co. KG mit Sitz in Dillingen verkauft.
Die UPM Papierwerke
Neben Plattling betreibt UPM in Bayern noch die Werke Augsburg und Ettringen und darüber hinaus in Deutschland die Werke Hürth in Nordrhein-Westfalen und Dörpen in Niedersachsen. Dazu kommen in Europa vier Werke in Finnland und eines in Schottland sowie in Nordamerika ein Werk in den USA. Plattling ist nach der Nordland Papier in Dörpen der zweitgrößte Produktionsstandort in Deutschland.