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Modell aus Plastik als Symbol der Umweltverschmutzung
Im Zentrum der Verhandlungen der UNEA-Konferenz in Nairobi stand ein rechtlich verbindliches UN-Abkommen zur Beendigung der Plastikflut in Umwelt und Meeren, die hier symbolisch nachgebaut ist.

UN gegen Umweltverschmutzung – Chancen für die Holzwirtschaft?

11. März 2022

Anfang März wurde zum 5. Umweltgipfel der Vereinten Nationen (UNEA) in Nairobi geladen. Verhandelt wurde diesmal ein internationales Abkommen gegen die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll. Ein Abkommen, das Naturschutz und Holzwirtschaft betrifft.

Die Vermüllung der Landschaft und schließlich der Ozeane durch Plastik wird weltweit ein immer größeres Problem. Um der Müllflut ein Ende zu setzen, tagten die Vereinten Nationen (UN) in Kenias Hauptstadt Nairobi. Zu Gast war auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Beschlossen wurde schließlich ein verbindliches Abkommen für weltweite Umweltschutzmaßnahmen, das bis 2024 auf die Beine gestellt werden soll. Es sei „der nächste zentrale Baustein nach dem Pariser Klimaabkommen, um unseren Planeten und eine lebenswerte Umwelt zu erhalten“, so Lemke. Insgesamt wurden bei dem Treffen 14 Resolutionen zur Bekämpfung von Umweltverschmutzungen und zum Schutz und der Regeneration der Natur weltweit beschlossen.

Nachhaltige Ressourcen wie Holz als Umweltschützer

Die beschlossenen Mandate setzen unter anderem auf geschlossene Produktkreisläufe, Recycling und die Reduzierung von Einwegprodukten. Im Fokus solle der gesamte Lebenszyklus von Plastik stehen – von der Produktion bis zum Abfall und der Wiederverwertung. Aber auch Alternativen der Kunststoffe bekommen somit mehr Aufmerksamkeit.

„Nachwachsende Ressourcen können in dieser Betrachtung ihr ganzes Potenzial ausschöpfen. Holz ist ein heimischer Rohstoff, der als verlässliche Alternative insbesondere im Verpackungsbereich zu mehr Nachhaltigkeit beiträgt. Es ist langlebig und recyclebar und integriert sich in einen Kreislauf, an dessen Ende kein Abfall steht, sondern die Wiederverwendung oder energetische Nutzung“, kommentiert Julia Möbus, Geschäftsführerin des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes e.V. (DeSH).

Der historische Beschluss in Kenia werde große Auswirkungen auf die Verwendung nachhaltiger Ressourcen haben, wenn Kunststoffe mit dem Beschluss künftig mehr und mehr vermieden werden sollten. Der DeSH sieht den Auswirkungen und einer Materialwende daher positiv entgegen, die eine Nutzung nachwachsender Rohstoffe wie Sägeprodukte stärke.

„Die Einigung auf eine gemeinsame Strategie zur Bekämpfung der globalen Plastikverschmutzung durch die Umweltminister der Vereinten Nationen ist ein bedeutender Schritt hin zu einer Abkehr von fossilen Produkten“, sagt Möbus. „Wir verfügen über vielfältige Alternativen zu Plastik – Holz ist eine davon. Der Rückgriff auf nachhaltige Ressourcen ist der Schlüssel zur Vermeidung weltweiter Umweltverschmutzung.“

Abkommen als Treiber gegen die Umweltverschmutzung

Bundesministerin Steffi Lemke bei einer Veranstaltung auf dem 5. Umweltgipfel der Vereinten Nationen in Nairobi.

Lemke zu den internationalen Beschlüssen: „Unsere Ozeane versinken im Müll. Die Vermüllung der Meere durch Unmengen von Plastik ist ein riesiges Umweltproblem, das der Tier- und Pflanzenwelt, aber auch dem Menschen schadet. Das Thema steht zu Recht im Fokus der UNEA-5. Mit gleichgesinnten Staaten haben wir hart daran gearbeitet, einen wichtigen, global abgestimmten Schritt gegen die Plastikflut zu unternehmen: ein Mandat für eine zwischenstaatliche Verhandlungsgruppe, die innerhalb weniger Jahre ein Abkommen zur Reduktion von Meeresmüll und Umweltbelastungen aushandeln soll. Das ist ein wichtiger Erfolg. In Deutschland, in Europa und international werde ich mich für starke und verbindliche Regelungen zum Plastikmüll und zum Meeresschutz einsetzten. Grundsätzlich ist es gut, dass die UNEA-5 die Bedeutung einer intakten Natur so stark in den Fokus rückt. Die neue deutsche Regierung setzt sich für einen ambitionierten globalen Rahmen für den Schutz der biologischen Vielfalt ein. Darüber hinaus wollen wir, dass die Synergien zwischen Klima-, Natur- und Ressourcenschutz noch effektiver genutzt werden. Daher begrüße ich es sehr, dass sich auch die UNEA mit dem Thema ‚Nature-Based Solutions‘ beschäftigt.“

Damit wird der Gedanke der DeSH zur Nutzung von Holz und anderen nachhaltigen Rohstoffen aufgegriffen. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) berichtet, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen sei der größte Entscheidungsträger der UN im Kampf gegen die weltweit voranschreitende Umweltverschmutzung. Ministerin Lemke zeigt sich zufrieden mit dem Abkommen und nennt das beschlossene Umweltprogramm einen „Mahner für die Politik und Treiber für mehr Nachhaltigkeit zugleich.“

Mit Material von DeSH, BMUV