Wie das Umweltbundesamt (UBA) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) berichten, ergab die seit 1996 alle zwei Jahre wiederholte Studie „Umweltbewusstsein in Deutschland“ 2022, dass deutsche Bürgerinnen und Bürger die Klimakrise neben vielfachen anderen in den Vordergrund tretenden Krisen der Gesellschaft deutlich wahrnehmen. Die Mehrheit der Befragten wünsche sich eine sozialverträgliche Transformation der Wirtschaft und politische Unterstützung der Betroffenen – denn die Entwicklung mache ihnen auch Sorgen um soziale Ungleichheiten in der Gesellschaft.
Ergebnisse der neusten Umweltbewusstseinsstudie
Im Sommer 2022 wurden 2.070 Deutsche ab 14 Jahren online in mehreren Frageblöcken zu ihrem Umweltbewusstsein befragt. Die Ergebnisse wurden durch Befragungen von Fokusgruppen ergänzt. Nach Auswertung der Umweltbewusstseinsstudie zeigen UBA und BMUV auf, dass:

- 91 % der Deutschen den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft befürworten
- 57 % der Deutschen Umwelt und Klimaschutz neben anderen politischen Herausforderungen – etwa Bildung, Gesundheit, Soziale Gerechtigkeit und Krieg – sehr wichtig finden
- alle Umweltthemen wie Plastikverschmutzungen, Klimawandel, Artensterben und Rückgang von Frischwasser die Befragten beschäftigen. 51 % schätzen auch den Zustand der Wälder als sehr bedrohlich ein
- die große Mehrheit der Deutschen die Folgen des Klimawandels, dazu gehören Trockenheit, Starkregen und Hitze, deutlich spüren und Maßnahmen befürworten, die den Entwicklungen entgegenwirken. Darunter Renaturierungsprojekte und der Waldumbau
- 81 % der Menschen ihre Gesundheit durch Schadstoffe im Trinkwasser gefährdet sehen, 73 % durch Folgen des Klimawandels, 59 % durch Lärm
- die Befragten ihr eigenes Umweltbewusstsein hoch einschätzen. Ihr Verhalten spiegele dies jedoch nicht immer wider
- die Deutschen bereit sind, sich für die Umwelt einzusetzen – indem sie wählen, investieren, sich engagieren und spenden
Deutschen ist wichtig, dass Wälder und andere Ökosysteme geschützt werden
Die Umfrageergebnisse zeigen, wie wichtig der Mehrheit der Deutschen der Schutz von Lebensräumen ist. Zwei Drittel antworteten auf die ihnen vorgelegten Fragen, dass es sehr wichtig sei, Wälder in Mischwälder umzuwandeln und gegen Trockenheit zu wappnen. Sie seien sich auch bewusst, dass die eigene Gesundheit vom Klimawandel gefährdet ist.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die vergangenen Jahre zeigen sehr deutlich: Die Wetterextreme nehmen zu – mit erheblichen negativen Wirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft und auch auf die Gesundheit der Menschen. Das zwingt uns, vorzusorgen und uns an die Folgen der Klimakrise anzupassen.“ Neben dem ersten bundesweiten Klimaanpassungsgesetz seien der Nationale Hitzeschutzplan, die Wasserstrategie und das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz drei Bausteine, die die negativen Folgen der Klimakrise für Mensch und Umwelt abmildern sollen, so Lemke weiter.
Die umfangreichen Ergebnisse der Studie können Sie zum Download auf der Webseite des UBA abrufen.