Die Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel ist einer der grundlegenden Forschungsschwerpunkte des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). In einem vom BMEL geförderten Vorhaben wurde jetzt die Anbaueignung trockenheitstoleranter Baumarten untersucht. Zwei Zedernarten und die Baumhasel konnten dabei an vier Versuchsstandorten in Bayern und Baden-Württemberg etabliert werden.
Trockenperioden wird uns der Klimawandel künftig häufiger bescheren. Um einem massenhaften Baumsterben wie zwischen 2018 und 2020 vorzubeugen, sollen trockenresistente Baumarten unsere Wälder stärken. Forschende des Bayerischen Amts für Waldgenetik (AWG) und der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg (FVA) identifizierten und untersuchten während eines fünfjährigen Projektzeitraums geeignete Kandidaten, die in trockenen, mediterranen Klimazonen gedeihen.
Von Hasel und Zeder
Konkretes Ziel des Forschungsprojektes war es, Herkünfte der Baumhasel (Corylus colurna), der Atlaszeder (Cedrus atlantica) und der Libanonzeder (Cedrus libani) in Süddeutschland zu testen und ihre Anbauwürdigkeit zu bewerten. Die Forstpflanzen-Genetiker bereisten dazu sieben Länder und untersuchten dort 21 verschiedene Populationen der Baumhasel und 15 der beiden Zedernarten auf Anbaueignung. Sie dokumentierten die Bestände und nahmen Proben für die genetische Charakterisierung der Vorkommen.
Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern
Da bisher noch keine geeigneten Erntebestände zur Verfügung standen, wurde eine Zusammenarbeit mit den Institutionen aus den Ursprungsländern der verschiedenen Baumarten im Bereich forstliches Saat- und Pflanzgut initiiert. Es konnten mögliche Saatguterntebestände in allen Ländern besichtigt werden. Aus Algerien und Marokko soll die zukünftige Saatgutversorgung erfolgen.
Weitere Informationen zum Projekt können hier abgerufen werden.