In Thüringen werden erstmals zertifizierte Waldpädagogen ausgebildet. Diese Aus- und Fortbildung erfolgt an der Fachhochschule Erfurt/Fachrichtung Forstwirtschaft und Ökosystemmanagement. Das teilte Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz am 21. März im Erfurter NaturErlebnisGarten „Fuchsfarm“ mit. Ein entsprechender Kooperationsvertrag zwischen dem TMLFUN, der Landesforstanstalt „Thüringen Forst“ und dem Studiengang Forstwirtschaft und Ökosystemmanagement der FHE wird in Kürze dazu unterzeichnet. „Die Waldpädagogik gewinnt immer mehr an gesellschaftlicher Bedeutung“, so der Minister. „Wenn Kinder frühzeitig die Natur des Waldes kennenlernen, werden sie ihn auch wertschätzen und pfleglich behandeln“, sagte Reinholz. Rund 10.000 Kinder nehmen inzwischen pro Jahr an Waldjugendspielen in verschiedenen Thüringer Forstämtern teil.
Anlässlich des Internationalen Tag des Waldes am 21. März finden vom 20. bis 22. März die ersten Walderlebnistage im NaturErlebnisGarten Fuchsfarm am Rande des Erfurter Steigers statt. Auf einem Waldparcours lernen Kinder aus Erfurter Grundschulen und Kindergärten spielerisch Tiere und Pflanzen des Waldes kennen und können sich auch ganz praktisch im Wald ausprobieren. In der gerade erst eröffneten Holzwerkstatt wird gebaut, gesägt und gestaltet. So entdecken die Kinder ganz beiläufig in ihrem Tun, welche Rolle Holz im Alltag, ob in der Schule oder zu Hause, spielt. Die „Fuchsfarm“ ist ein Ausbildungsort für künftige Lehrveranstaltungen der Waldpädagogik. Auch das Naturkundemuseum der Stadt Erfurt will sich mit seinem fachlichen Knowhow in die Ausbildung mit einbringen.
Die zertifizierte Aus- und Fortbildung wird Forststudenten und Forstleute zu fachkundigen Waldpädagogen machen. Dadurch ist eine hervorragende Bildungsarbeit im Wald künftig noch besser gesichert. Wie wichtig Umweltbildung und dabei auch die Waldpädagogik sind, zeigen einerseits die hohe Nachfrage nach diesen Angeboten und andererseits auch der Wunsch der Gesellschaft nach einer verantwortungsvollen Umweltpolitik.
Nachhaltigkeit, erneuerbare Ressourcen, Klima- und Umweltschutz sind dabei nur einige Aspekte, die sich sowohl spielerisch als auch ganz pragmatisch im Wald und der Natur erfahren lassen. „Der Wald macht Schule. Und das nicht nur für den Biologieunterricht“, sagte der Minister. Nahezu fast jedes Schulfach kann durch die Walderlebnistage bereichert werden. Ansprechpartner für Lehrer und Eltern sind die Förster in der Nähe oder die nächste Umweltbildungsstätte.