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Für den Kaltstart leicht anziehen und nach oben drücken. Gestoppt wird der Motor durch einen Druck nach unten.
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Test Husqvarna 592 XP: Die Ungestüme

04. Februar 2022

Im Juni des vergangenen Jahres wurde die große Fällsäge Husqvarna 592 XP vorgestellt. Wir haben bewusst bis in die Haupteinschlagssaison gewartet, um unser Testurteil zu dieser neuen Maschine aus Schweden abzugeben.

Mit einem Hubraum von 92,7 cm³, einem Einsatzgewicht von gut 10 kg und einer Standard-Schienenlänge von 61 cm kann so eine Fällsäge nicht „handlich“ im klassischen Sinne sein. Dennoch hat Husqvarna bei der Neugestaltung dieses Modells viel Hirnschmalz darauf verwendet, die Handhabung der 592 XP zu optimieren. Gegenüber dem Pendant aus dem Hause Stihl, der MS 661 ist die Schwedin schmaler, sowohl was das Gehäuse betrifft als auch die Führung des Griffrohrs. Zugleich baut die Säge etwas länger. Ersteres soll mit kurzen Wegen das Drehen der Maschine vereinfachen, zweiteres verteilt das Gewicht beim Tragen auf einen längeren „Hebel“, was für die Arme weniger ermüdend sein soll. Weitere technische Neuerungen haben wir hier schon mal aufgeführt

Jagd nach Rekorden

Husqvarna wirbt mit dem besten Leistungsgewicht in der 90-cm²-Klasse und einer höheren Schnittleistung gegenüber der direkten Konkurrentin Stihl MS 661. Nach unseren eigenen Messungen ist die Motoreinheit der Husqvarna fast 300 g schwerer als vom Werk angegeben. Deshalb schrumpft ihr Vorteil beim Leistungsgewicht trotz 0,2 kW mehr Motorpower. Die Stihl MS 661 wiegt 1,692 kg pro kW, bei der Husqvarna sind es mit 1,663 kg/kW nicht viel weniger. Den Vergleich zur Schnittleistung hat das schwedische Institut SMP RISE durchgeführt. Dabei attestierten die Wissenschaftler einen Vorteil von 4,6 % zugunsten der Husqvarna. Zugleich stellen sie im Prüfbericht aber fest, dass der Unterschied statistisch nicht signifikant ist. Für die Praxis bedeutet das ohnehin, dass gewissenhaftes Schärfen der Sägekette einen wesentlich höheren Einfluss auf die Performance hat, als dieser theoretische Wert.

Praxiseindrücke

Abgesehen davon haben die Schweden hier ein überzeugendes Kraftpaket zusammengeschnürt. Natürlich ist die Gasannahme nicht ganz so spontan wie bei der Einspritzersäge Stihl 500i, aber wenn die Kette mal im Schnitt läuft, waren unsere Jungs im Buchenstarkholz regelrecht begeistert: „Hier merkt man doch noch deutlich, was ein großer Hubraum und hohes Drehmoment ausmachen. Auch bei vollem Eingriff der 60-cm-Schiene im Hartholz gibt es kaum einen Drehzahlabfall.“ 

Viele weitere Details zu unserem Test finden Sie in der Forst&Technik Ausgabe 2/2022 oder direkt in unserem Digitalmagazin.

Heinrich Höllerl