Sterben auf Raten: Pläne der Universität Hamburg für das Zentrum Holzwirtschaft
Der Deutsche Holzwirtschaftsrat e.V. (DHWR) erklärt die Gespräche mit der Universität Hamburg über die Zukunft des Zentrums Holzwirtschaft für gescheitert. Das von der Universität vorgelegte Zukunftskonzept, das mit zwei regulären und zwei Stiftungsprofessuren nur noch einen Rumpfbetrieb bedeuten würde, ermöglicht weder Forschung noch Lehre in angemessenem Maße.
Chance des Zukunftsthemas Bioökonomie verpasst
Verbunden mit der Reduktion der Professuren von sieben auf zwei aus dem Haushalt der Universität finanzierte Lehrstühle streicht die Universität Hamburg die Inhalte des Studiengangs Holzwirtschaft derart zusammen, dass von einer fundierten Ausbildung der Holzwirte kaum noch ausgegangen werden kann. Lehrinhalte wie „Biodiversität der Tiere“, „Evolutionsbiologie“ und „Tierphysiologie“ mögen für Biologen essenziell sein einen angehenden Absolventen der Holzwirtschaft bereitet dies kaum auf Spitzenforschung und künftige Berufsfelder vor. Komplexe Zusammenhänge im Bereich der Bioökonomie und ressourceneffizienten Nutzung nachwachsender Rohstoffe werden nicht gelehrt und hierfür keine Ausgangsbasis im Bachelorstudium geschaffen; wirtschaftsrechtliche Grundlagen und die Ökonomie des Holzmarktes fehlen komplett. Statt die Sparzwänge dafür zu nutzen, Studiengang und Forschung am Zentrum Holzwirtschaft auf aktuelle gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends neu auszurichten, verpasst die Universität Hamburg die Chance, zukunftsfähiges Gesamtkonzept zu entwickeln.
Die Verbände der Holzwirtschaft bedauern diese Entwicklungen und können die Entscheidung der Universität nur schwer nachvollziehen. „Zum Wohle von anhaltender Innovationskraft, exzellenter Forschung und fundierter Ausbildung hoffen die Verbände der Holzwirtschaft weiter auf den Willen der Politik, den universitären Zweig der Green Economy in der Hansestadt zu stärken und gemeinsam Lösungen zu entwickeln“, so DHWR-Geschäftsführer Dr. Denny Ohnesorge. Aus den bisherigen Gesprächen mit der Universität Hamburg erkennt der DHWR jedoch keinerlei dahingehendes Interesse.