Gemeinsam mit Innventia und sieben weiteren Organisationen hat Södra den Zuschlag für ein EU-Forschungsprojekt erhalten. Ziel des Projekts ist es, die Investitionen in die Entwicklung von Herstellungsverfahren für carbonfaserverstärkte Verbundwerkstoffe aus dem im Sulfatverfahren gewonnenen Lignin zu steigern.
Diese Initiative ist besonders in Hinblick auf die Verfügbarkeit von biobasierten Produkten in einer künftigen Bioökonomie von hoher Bedeutung.
Lignin ein Ausgangsprodukt für die Fertigung von Carbonfasern
Im Zentrum des Forschungsprojekts steht die kostengünstigere Herstellung von carbonfaserverstärktem Verbundwerkstoff mit guten Materialeigenschaften. Hauptausgangsstoff für die Carbonfaser ist das aus Holz gewonnene Lignin. Dabei sollen anhand einer geeigneten Aufbereitung der Ausgangsstoffe, dem Carbonfaserherstellungsverfahren und verschiedenen Fertigungstechniken Komponenten für die Automobilbranche entwickelt werden, in denen traditionell schwerere Materialien durch leichtere Verbundwerkstoffe ersetzt werden.
„Das Projekt erlaubt es uns, der Kommerzialisierung von Carbonfasern aus Lignin einen Schritt näherzukommen“, so Fredrik Gellerstedt von Södra Innovation & New Businesses. „Wenn wir diese Fasern erzeugen können, führt dies zur Verringerung des globalen Kohlendioxidausstoßes und zur Weiterentwicklung eines Produkts, für das ein hochgradig profitabler Markt existiert.“
Betreut und koordiniert wird das Projekt von Innventia, einer Tochter der RISE Research Institutes of Sweden. Gemeinsam mit der Chalmers University of Technology und industriellen Partnern hat Innventia das Ligno-Boost-Verfahren entwickelt, mit dem sich reines Lignin herstellen lässt ein Ausgangsprodukt für die Fertigung von Carbonfasern.
Dank der Forschung und Entwicklung bei Innventia konnten die Eigenschaften des Lignins mit Blick auf die Carbonfaserherstellung und andere Einsatzmöglichkeiten (wie beispielsweise Aktivkohle, Batterien und Binder) weiter verbessert werden. Ein weiterer Partner des neuen EU-Projekts ist Swerea SICOMP. Über diese Kooperation der beiden Institute wird die gesamte Kette vom Zellstoffwerk bis zum fertigen Verbundwerkstoff abgedeckt.
„Wir sind besonders stolz auf diese Kombination von Kompetenzen. Somit sind die besten Voraussetzungen gegeben für die Entwicklung bis hin zur kommerziellen Nutzung von Carbonfasern aus Lignin zur Herstellung leichterer Verbundmaterialien“, erklärte Projektkoordinator Per Tomani. „Dank der hervorragenden Zusammenarbeit von Innventia und Södra verfügen wir nun auch über die erforderlichen Ressourcen, um den gesamten Wertschöpfungsprozess zu einem Ganzen zusammenzufügen vom Wald über das Zellstoffwerk bis hin zum Verbundwerkstoff für die Verwendung in Autos.“
Das Greenlight-Forschungsprojekt wird unter dem Dach von Bio-Based Industries realisiert. Dabei handelt es sich um eine Partnerschaft zwischen europäischen Industrieunternehmen und der EU. Die an dem Projekt beteiligten Firmen stammen aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette, von der Forstwirtschaft bis zum fertigen Produkt. Für das Projekt werden dem Konsortium über eine Laufzeit von 4 Jahren ab dem Sommer 2014 insgesamt 2,6 Mio. zur Verfügung gestellt.