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Mit dem Sentinel-3a Satelliten entdeckt die ESA Waldbrände und dokumentiert ihren Verlauf. Forscher und Feuerwehrleute könne von den Daten profitieren.
Mit dem Sentinel-3a Satelliten entdeckt die ESA Waldbrände und dokumentiert ihren Verlauf. Forscher und Feuerwehrleute könne von den Daten profitieren.

So lassen sich Waldbrände per Satellit entdecken

14. August 2023
Die Europäische Weltraumbehörde ESA hilft mit dem World Fire Atlas Waldbrände auf der ganzen Welt zu entdecken.
In den letzten Wochen haben sich verheerende Waldbrände in Griechenland, Italien, Spanien, Portugal, Algerien, Tunesien und Kanada ausgebreitet, die sowohl Menschenleben forderten als auch massive Umwelt- und Wirtschaftsschäden verursachten.
Während Waldbrände ein natürlicher Teil vieler Ökosysteme sind, warnen Wissenschaftler, dass sie immer häufiger und immer weiter verbreitet auftreten. Als Reaktion darauf hat die Europäische Weltraumbehörde ESA jetzt eine aktualisierte Version des World Fire Atlas herausgebraucht, die eine detaillierte Analyse der Waldbrände auf der ganzen Welt bietet.

Immer mehr Waldbrände

Weltweit steigende Temperaturen und die zunehmende Häufigkeit extremer Wetterereignisse haben zu einem Anstieg der Zahl von Waldbränden geführt. Schnell werden dann große Vegetations- und Waldgebiete vernichtet. Länder wie Griechenland und Italien haben bereits die verheerenden Auswirkungen großflächiger Brände erlebt.
Das Europäische Waldbrandinformationssystem (EFFIS) hat mit Stand vom 29. Juli 2023 gemeldet, dass allein in diesem Jahr in der gesamten Europäischen Union bereits mehr als 234.516 ha Land niedergebrannt sind. Angesichts der schweren Waldbrände hat die ESA ihren Weltbrandatlas reaktiviert, der einen Einblick in die Verteilung einzelner Brände auf nationaler und globaler Ebene bietet.

Beobachtung bei Nacht

Über das interaktive Dashboard können Benutzer die Häufigkeit von Bränden zwischen Ländern vergleichen und die Entwicklung von Bränden im Laufe der Zeit analysieren. Der Atlas wurde erstmals im Jahr 2019 eröffnet und hat sowohl europäische Katastrophenschutzbehörden als auch Feuerwehrleute unterstützt.
Das Dashboard nutzt Nachtdaten des Sea and Land Surface Temperature Radiometer (SLSTR) an Bord des Satelliten Copernicus Sentinel-3A. Der Sensor funktioniert wie ein Thermometer am Himmel und misst die thermische Infrarotstrahlung, um die Temperatur der Landoberflächen der Erde zu messen, die zur Erkennung der Brände verwendet wird.

Weiterer Satellit im Einsatz

Auch wenn der Atlas aufgrund von Satellitenüberführungsbeschränkungen und Wolkenbedeckung nicht alle Brände erfassen kann, ist er von einem Monat zum anderen und von einem Jahr zum anderen statistisch repräsentativ. Daten des Satelliten Copernicus Sentinel-3B werden im Dezember 2023 hinzugefügt.
Daten aus dem World Fire Atlas zeigen, dass in den letzten sieben Jahren eine beträchtliche Anzahl von Bränden in Portugal, Italien, Griechenland, Frankreich und Spanien entdeckt wurde, wobei die höchste Anzahl an Bränden in Portugal im August 2016 und Oktober 2017 verzeichnet wurde.

Achtmal soviel Brände in Kanada

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ESA Waldbrände Kanada
Die Waldbrandsaison in Kanada dieses Jahr ist die Schlimmste seit Erfassung der Daten.

Die in „Pixeln“ ausgedrückten Daten zeigen, dass es in Kanada in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 11.598 Feuerpixel gab. Dies ist ein Anstieg von 705 % im Vergleich zur durchschnittlichen Anzahl der im gleichen Zeitraum erkannten Feuerpixel (von). (1. Januar bis 31. Juli) der letzten sechs Jahre (von 2017 bis 2022).

Kanada kämpft derzeit mit der schlimmsten Waldbrandsaison des Landes seit Beginn der Aufzeichnungen. Mehr als 10 Mio. ha Land sind verbrannt, und in den kommenden Wochen soll die Zahl noch zunehmen.
Quelle: ESA