Dass der Wald mit Hitze und Trockenheit zu kämpfen hat, ist keine Neuigkeit. Wie die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) nun mitteilt, sind die Wasserspeicher der bayerischen Waldböden zum diesjährigen Vegetationsstart aber erfreulicherweise gut gefüllt. Wie es dazu kommt und warum der Grundwasserspiegel eine andere Geschichte erzählt.
Witterung und Regen haben Waldböden geschont

„Da der Regen vor allem im März und April ergiebig und oft auch feinverteilt als Landregen fiel, sind die Bodenwasserspeicher bis in 2 m Tiefe optimal gefüllt“, sagt Dr. Stephan Raspe von der Abteilung Boden und Klima der LWF. Mit einem Plus von 2 % entsprachen die Regenfälle sogar dem Mittelwert der dreißigjährigen Klimareferenzperiode.
Der späte Blattaustrieb aufgrund einer kühlen Witterung sorgte außerdem dafür, dass das Wasser erst einmal in den oberen Waldbodenschichten verblieb. Oberflächlich lasse sich die Trockenheit der letzten Jahre durch Niederschläge schneller wieder ausgleichen – anders als in tieferen Bodenschichten.
Grundwasserspiegel nach wie vor niedrig
Der Grundwasserspiegel habe sich aber noch nicht erholen können. Für die Grundwasserneubildung seien anhaltend und ausreichend wasserversorgte Waldböden Grundvoraussetzung.
Die gute Nachricht: Waldbäume beziehen ihr Wasser zu rund 85 % aus oberen Bereichen des Waldbodens, in bis zu 2 m Tiefe, so die LWF. Die Messungen im Bereich der Durchwurzelungstiefe zeigen, dass die Wassersättigung durchweg hoch ist und Waldbäume vorerst gut versorgt sind.
Waldbrandgefahr in Bayern aktuell niedrig
Auch im Hinblick auf Waldbrände lasse sich noch aufatmen. Da die Bäume mit Wasser gut versorgt sind, sei die Gefahr von Waldbränden aktuell gering. Die aufkommende Bodenvegetation und das junge Blattgrün wirken dem „brandgefährlichen“ Reisig und welkem Gras entgegen, so die LWF weiter. Die Hoffnung sei damit groß, dass den Wäldern in Bayern erst einmal Trockenstress erspart bleibt.
Eine Übersicht über den Zustand deutschlandweiter (Wald-)Böden in Bezug auf den Wasserhaushalt bietet außerdem der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums.