Es ist ein wohl beispielloses Schadensereignis für die kroatischen Wälder: Eine Unwetterfront hat am 19. Juli nach ersten Schätzungen über 1,2 Mio. Fm Schadholz verursacht. Die Schäden konzentrieren sich auf das Gebiet östlich der Hauptstadt Zagreb zwischen den beiden Flüssen Drau und Save.
Schäden im Osten am schwersten
Den Wert der betroffenen Hölzer, wären sie nicht beschädigt oder zerstört, beziffert der staatliche Forstbetrieb Hrvatske šume d.o.o. auf 100 Mio. €. Die am schwersten betroffene Baumart scheint, anders als in den meisten Fällen, die Eiche zu sein.
Am weitaus schwersten ist laut Hrvatske šume der Forstbezirk Vinkovci ganz im Osten des Landes betroffen. Allein von hier wird eine Schadholzmenge von 805.000 Fm gemeldet, gefolgt von Nova Gradiška im Savetal mit 205.000 Fm. Der Rest verteilt sich auf die Bezirke Bjelovar, Zagreb und Požega.
In Vinkovci ist wiederum die Hälfte des Sturmholzes im Forstrevier Otok anfallen und weitere 150.000 Fm im Forstrevier Vrbanja im Savetal. Im Forstbezirk Nova Gradiška sind die Hälfte der Sturmschäden im Revier Nova Kapela und ein weitere Viertel im Revier Nova Gradiška entstanden. Schwerpunkt der Schäden ist damit das Savetal.
Vor allem Eiche betroffen
Dieses Gebiet ist bekannt für seine hochwertigen Eichenbestände. Laut Hrvatske šume ist ein Großteil der Schäden in der Eiche aufgetreten, daneben sind auch Buche und andere Baumarten betroffen.
Kroatien ist einer der größten Eichenlieferanten für Europa. Ohnehin stagnieren die Eichenmärkte aufgrund der im Gefolge der schwachen Bauwirtschaft nachlassenden Möbel- und Fußbodenmärkte.
Inwieweit die angefallenen kroatischen Schadhölzer den europäischen Eichenmarkt beeinflussen hängt davon ab, welche Qualitäten sich aus den zumeist gebrochenen und abgedrehten Bäume noch produzieren lassen.