Forstwirtschaftsmeister Fred Triebel vom Thüringer Forstamt Finsterbergen traute kaum seinen Augen. Beim Blick in die Baumkronen eines Fichtenbestandes, der durchforstet werden soll, entdeckte er zwei Schwarzstorchjunge hoch in ihrem Nest. Durch die in unmittelbarer Nähe arbeitenden Holzerntemaschine ließen sich die Jungen offensichtlich nicht stören und auch die Altstörche besuchten das Nest, um nach Ihrer Brut zu sehen.In Absprache mit Forstamtsleiter Dr. Gerhard Struck stoppte der zuständige Revierleiter Jürgen Schorcht die Holzerntemaßnahme sofort. Offensichtlich stören zwar die Forstarbeiten nicht so gravierend wie landläufig angenommen, aber wir wollen hier kein Risiko eingehen, denn die Jungen stehen kurz vor dem Ausflug, so der Revierförster. Das bestätigten auch die Thüringer Schwarzstorchexperten, die die Tiere wenig später begutachteten und beringen wollten. Mit Blick auf den kurz bevorstehenden Ausflug wurde hierauf allerdings verzichtet.Wieder bestätigt sich die Strategie der Landesforstanstalt, durch naturnahen Waldbau auch seltenen Großvogelarten, wie hier dem Schwarzstorch, geeignete Waldbiotope anzubieten, so Volker Gebhardt, Vorstand bei ThüringenForst. Die Landesforstanstalt, mit 200.000 ha größter Waldeigentümer im Freistaat, hatte 2012 rund 400.000 Euro allein in den Schutz des hochgefährdeten Auerwilds eingebracht. Mit vielen weiteren Naturschutzprojekten wie etwa dem Feuersalamanderschutz oder dem Moorschutz gilt ThüringenForst zwischenzeitlich als einer der größten Naturschutzinvestoren im Freistaat.
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Schwarzstorch brütet im Thüringer Forstamt Finsterbergen
31. August 2013
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