Image
Schltzgerät Borkenkäfer
Mit den relativ breiten Messern lässt sich zuverlässig das Kambium durchtrennen

Schlitzgerät von Eder: Mit Schlitzen gegen Borkenkäfer

15. Januar 2020

In Schutzgebieten soll bisweilen auch frisch befallenes Borkenkäferholz nicht entfernt werden, weil diese Stämme in der Folge diversen Organismen eine Heimat bieten. Um angrenzende Wälder trotzdem vor einem Käferbefall zu schützen, gab es lange Zeit nur die Möglichkeit der Handentrindung. Diese Maßnahme ist allerdings extrem aufwändig und teuer. Ein Forscherteam im Nationalpark Bayerischer Wald hat das Schälgerät der Firma Eder Maschinenbau dergestalt weiterentwickelt, dass man damit die Rinde der Fichten nur mit breiten Schlitzen versieht und so die Entwicklung der Larven unmöglich macht. In einem großen Freilandversuch konnte nachgewiesen werden, dass sich damit die Käferzahlen um mindestens 80 % verringern lassen. Entscheidend dabei ist die vollständige Durchtrennung des Phloems, damit die Rinde sehr schnell austrocknet. Gegenüber einer vollständigen Entrindung mit dem maschinellen Schälgerät liegt die Zeitersparnis bei rund 28 %. Ein Satz der trapezförmigen Spezialmesser liegt bei 70 € netto, das Schälgerät zum Anbau an eine Motorsäge ab 1,5 kW kostet 265 € und ist bei Grube oder direkt bei Eder erhältlich.

H. Höllerl