2022 sind in Deutschland insgesamt 38,4 Mio. Fm Schadholz angefallen. Davon entfielen 92 % oder 35,3 Mio. Fm auf Nadelholz. 2021 waren es bundesweit noch 41,6 Mio. Fm.
Rückgang verlangsamt, wird aber anhalten
Der Rückgang hat sich damit 2022 erheblich verlangsamt: Von 2020 auf 2021 war die Schadholzmenge um 37 % gesunken. Das fünfjährige Mittel beträgt 50,2 Mio. Fm, gegenüber diesem liegt der Wert für 2022 um 24 % niedriger.
Für das laufende Jahr rechnet das BMEL mit einem Gesamtanfall von rund 25,8 Mio. Fm. Der abnehmende Trend wird sich nach einer Schätzung des Holzkurier auch bis 2025 fortsetzen. Dann wird in Deutschland ein Schadholzanfall von 16,5 Mio. Fm erwartet.
Schadensschwerpunkt Mittelgebirge
Schadensschwerpunkte waren 2022 laut einem Sprecher des BMEL erneut die Mittelgebirgsregionen in einem Bogen von Rheinland-Pfalz über Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bis nach Sachsen.
Zusammen fielen in diesen Bundesländern 25,2 Mio. Fm Schadholz an. Gemessen an der für 2022 gemeldeten Gesamtmenge, entspricht das einem Anteil von 66 %. Hinzu kommt der Käfer-Hotspot Frankenwald in Bayern, angrenzend an Thüringen. Insgesamt war Süddeutschland laut dem Ministerium aber weniger stark betroffen.
Gegen den Trend ist die Schadholzmenge in Brandenburg gestiegen. Ursache hierfür sind Waldbrände. Die von dort gemeldeten Mengen für das 1. und 2. Quartal 2022 beziehen sich ausschließlich auf Schadholz nach Feuern.
Hauptursache Borkenkäfer
Hauptursache des Schadholzaufkommens ist die Borkenkäfermassenvermehrung in den Fichtenwäldern. Es gab aber auch regionale Sturmereignisse.
Zudem wurden für das Jahr 2022 deutschlandweit ca. 3,4 Mio. Fm an abgestorbenen Laubhölzern erfasst. Als ursächlich hierfür gilt die langandauernde Dürre verbunden mit sehr hohen Sommertemperaturen, die die Verbreitung von Sekundärschädlingen begünstigten.
500.000 ha Schadfläche
Infolge der Waldschäden müssen in Deutschland 85.000 ha aus dem vergangenen Jahr wiederbewaldet werden. Seit Beginn der Dürre 2018 beläuft sich die Wiederaufforstungsfläche damit auf rund 500.000 ha. Im laufenden Jahr werden laut der Schätzung des Ministerium noch einmal 58.000 ha hinzukommen.