Auf mehr als einem Viertel der Landesfläche Sachsen-Anhalts steht Wald. Sachsen-Anhalt hat hinter Schleswig-Holstein den zweitgrößten relativen Waldzuwachs aller Flächenländer zu verzeichnen, stellte Landwirtschafts- und Umweltstaatssekretärin Anne-Marie Keding am 20.10.2014 bei der Vorstellung der Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur heraus.
54 % der Waldfläche gehören über 50.000 privaten Waldbesitzern. Die Forstpolitik des Landes sei daher auch auf die Förderung und Unterstützung dieser privaten Forstbetriebe ausgerichtet, so Keding.
Zwar hat Sachsen-Anhalt nach wie vor mit 272 m³/ha den niedrigsten Holzvorrat in Deutschland. Doch ist der Holzvorrat in den letzten zehn Jahren um fast 14 % gestiegen, weil deutlich weniger Holz eingeschlagen wurde als nachgewachsen ist. Das widerlege alle diejenigen, die in der Vergangenheit behaupteten, in Sachsen-Anhalts Wäldern würde zu viel Holz genutzt, so Keding. Zudem holt das Land beim Holzvorrat bundesweit auf, die Vorratserhöhung beträgt im Bundesdurchschnitt 6,6 %.
Bundeswaldinventur ein sehr gutes Zeugnis für die Waldentwicklung
Als besonders erfreulich bewertete die Staatssekretärin die Tatsache, dass der Anteil der Laubbäume in den vergangenen zehn Jahren um 2 % auf 40 % gestiegen ist. Damit hat Sachsen-Anhalt trotz der Prägung durch die Kiefer in der Altmark fast den Bundesdurchschnitt erreicht. Besonders hohen Flächenzuwachs gab es bei der Eiche und der Buche.
Nachholbedarf sieht die Staatssekretärin dagegen bei den Mischbeständen. Fast 70 % der Wälder sind entweder reine Laub- oder reine Nadelwälder. „Mit Blick auf den Klimawandel haben wir uns in der neuen Leitlinie Wald das Ziel gestellt, den Anteil an Mischwäldern aus Nadel- und Laubbäumen deutlich zu erhöhen“, so Keding. An diesem Ziel müsse weiter gearbeitet werden.
Der Wald in Sachsen-Anhalt sei aber nicht nur leistungsfähiger und stabiler geworden, sondern es sei auch gelungen, seinen ökologischen Wert zu steigern. Dafür spricht nicht nur der gestiegene Anteil an Laubbäumen, sondern auch eine stabile und gute Ausstattung mit alten Wäldern aus Eiche und Buche. Die Inventur hat auch ergeben, dass es mehr Totholz im Wald gibt als bisher. Im Durchschnitt sind 18 m³/ha stehendes und liegendes Totholz in Sachsen-Anhalts Wäldern verfügbar, wichtige Lebensgrundlage für zahlreiche waldbewohnende Arten.
Insgesamt stellen die Ergebnisse der Bundeswaldinventur der Waldentwicklung in Sachsen-Anhalt ein sehr gutes Zeugnis aus. „Mein Dank geht daher an die vielen kleinen und großen Forstbetrieben, die ein solches Ergebnis durch ihre gute und nachhaltige Arbeit möglich gemacht haben“, so Keding.