Hier haben wir wieder einmal ein Technikthema ausfindig gemacht, das im Prinzip nicht neu ist, aber trotz seiner unbestreitbaren Vorteile bisher noch keine große Bekanntheit erreicht hat. Die Rede ist von der Wagenlenkung, wie sie bisher eigentlich nur Rottne für seine Forwarder angeboten hat. Das Forstunternehmen Georg Seiler bei Augsburg hat mit dem Rottne F13D schon die zweite Maschine mit diesem Feature im Einsatz.
Ein Forwarder hat üblicherweise eine Knicklenkung. Manche Kombimaschinen, die ihre Wurzeln vielleicht eher bei den vierrädrigen Standardschleppern haben, wie z.B. der Felix von Pfanzelt, oder die WF-Tracs, besitzen eine sogenannte Kombilenkung, mit einer zusätzlichen Achsschenkellenkung an der Vorderachse. Aber dass man den Achsbogie am Hinterwagen noch einmal separat einschlagen kann, ist fast noch weniger bekannt. Dabei hat die Firma Rottne das schon vor dreißig Jahren am Typ Rapid zum ersten Mal eingesetzt.
Wofür ist das gut?
Aber was sind eigentlich die Vorteile dieser Zusatzlenkung? Der Lenkwinkel, der bei der reinen Knicklenkung 43° betragen würde, erhöht sich durch das Einschlagen am hinteren Bogie auf rekordverdächtige 54°. Das verspricht einen deutlich verringerten Wendekreis. Außerdem ist die Zusatzlenkung normalerweise mit dem Knickgelenk gekoppelt, was die Maschine zu einem echten Spurläufer macht. Will heißen: Die hinteren Rädern laufen in der Kurve genau in derselben Spur wie die vorderen und es gibt weniger Scherwirkungen auf den Boden.
Auf Wunsch lassen sich die Hinterräder aber auch mit Hilfe eines kleinen Joysticks an der linken Armlehne (die Hauptlenkung sitzt rechts) ganz separat steuern. Diese Möglichkeit nutzt der Juniorchef Stefan Seiler beim Rücken sehr intensiv und zeigt uns beim Besuch im Hieb auch gleich warum: Nach der reinen Lehre der Walderschließung werden Rückegassen ja immer genau in Falllinie und kerzengerade angelegt. In den Privatwäldern um Zusmarshausen finden sich oft noch echte Schlängelgassen, die z.T. noch deutlich zur Seite hängen.
Für knickgelenkte Maschinen ist diese Fahrsituation im beladenen Zustand normalerweise fatal: Das hohe Gewicht drängt die Fuhre seitlich ab, der Fahrer muss gegenlenken. Stellt er den Vorderwagen jedoch nach oben an, so lenkt er mit dem hinteren Achsbogie automatisch nach unten. Sehen Sie hier im Film, wie das mit der Zusatzlenkung bestens funktioniert.
Den vollständigen Artikel fiinden Sie in der Forst & Technik 1/2022 oder in unserer digitalen Ausgabe.