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RFID-Holzaufnahme
Auf dem RFID-Tag ist ein unverwechselbarer
Code gespeichert, der die eindeutige Zuordnung
in der Datenbank ermöglicht
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RFID-Holzaufnahme

21. Juli 2021

Um das Jahr 2010 herum war die RFID-Technik ein großer Hoffnungsträger auch in der Forstwirtschaft. Doch die Markierplättchen mit dem elektronischen Speicherchip haben sich damals nicht etabliert. Im Rahmen des Projekts Waldwirtschaft 4.0 an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg hat eine Bachelorarbeit untersucht, wie sich die Einsatzmöglichkeiten heute darstellen.

Die Abkürzung RFID steht für „Radio Frequency Identification“. Das heißt, ein Lesegerät liest mittels Funkwellen die auf einem Chip gespeicherten Daten aus. Während bei früheren Untersuchungen zu diesem Thema immer teure Spezialtechnik eingesetzt werden musste, findet sich die NFC-Technik (Near Field Communication) heutzutage in den meisten Smartphones. Die Chips selbst haben keine Energiequelle. Sie nutzen einen Teil der Energie der Funkwellen, um über ihre Antenne die gespeicherten Daten zurückzugeben. Bei den Versuchen kam aufgrund der flachen Bauweise und der geringen Kosten eine Art Münze mit einem Loch in der Mitte zum Einsatz. Als Software wurde das System LogBuch von SDP in einer Versuchsversion so erweitert, dass zu den Daten der aufgenommenen Stammabschnitte automatisch ein Code auf die RFID-Chips geschrieben werden kann, der sich jederzeit wieder auslesen lässt und der Erkennung des Datensatzes dient.

Auswertung

Bei den Zeitstudien zeigte sich , dass sich gegenüber der traditionellen Arbeitsweise mit Nummerierplättchen und händischer Eingabe in Exceltabellen rund 50% Zeit einsparen lässt. Entsprechend günstiger sind die variablen Kosten. Die Kosten für die EDV-Technik schlagen mehr oder weniger zu Buche, ne nachdem wieviel der Forstbetrieb ansonsten mit den Programmen erledigt. Ein zusätzlicher Vorteil der nebenbei erfassten GPS-Daten: Die Geoposition der einzelnen Stämme kann man exportieren und dem Rücker zur Verfügung stellen.

Fazit

Die Zeiten haben sich geändert. Die notwendige technische Ausstattung für die digitale Holzaufnahme mit RFID-Tags ist allgemein verfügbar und kein enormer Kostenfaktor mehr. Zukünftig wird sich noch einiges auf dem RFID-Markt tun. Chippreise werden wahrscheinlich weiter fallen und Einsatzbereiche könnten durch die Kombination mit einer weiteren, reichweitenstärkeren Antenne deutlich erweitert werden. So wäre beispielsweise eine Poltererfassung im Vorbeifahren möglich oder auch eine Weiternutzung der Informationen aus den Chips in der Holzindustrie.

Den vollständigen Artikel finden Sie in der Forst&Technik Ausgabe 7/2021 oder in unserem Digitalmagazin.

Malte Campsheide hat an seine Bachelorarbeit zu diesem Thema im Rahmen des Projekts WaWi 4.0 an der HFR in Rottenburg verfasst und steht jetzt im Masterstudium Forstwissenschaft in Göttingen.