Im Sommer dieses Jahres lieferte Impex Forstmaschinen das erste Exemplar des neuen Raupenharvesters Hannibal T40 aus. Anfang September hatte auch das größte Modell der neuen Impex-Baureihe seine Premiere im Wald. Der Hannibal T50 ist die erste Maschine dieser Leistungsklasse, der die Stehendentnahme mit einem
Vierseit-Tilt ermöglicht. Haupteigenschaft des T50 ist jedoch eindeutig seine enorme Hubkraft.
Es ist Anfang September, als wir Hermann Korber, den Vertriebsleiter von Impex Forstmaschinen, treffen. Auf dem langgezogenen Forstweg ist der Raupenharvester Hannibal T50 schon aus 150 m Entfernung zu sehen. Die Spuren des Kettenlaufwerks sind auf dem Weg jedoch nicht erkennbar. „Wir fahren im Graben“, erklärt Korber dieses Phänomen. Voll teleskopiert ist das Laufwerk 3,80 m breit und befährt somit nur die Ränder des Forstwegs. Auch für die Standfestigkeit bei der Holzernte ist das breite Laufwerk unabdingbar. Nicht ausgefahren beträgt die Spurbreite gerade einmal 2,40 m. Der Unterwagen des Raupenharvesters montiert Impex in Bogen. Im Normalfall liefert das Unternehmen die Maschine mit 600-mm-Einstegketten aus. Aber auch 700er Bänder und aufvulkanisierte Gummiplattensind möglich.
Bis 70 % Steigung
Der Sechszylinder Deutz-Motor der Abgasstufe Tier 4 final hat 250 kW bei 2 200 U/min. Im Einsatz wird er mit 1 800 U/ min gefahren. Er erzeugt eine Zugkraft, die den T50 eine kontinuierliche 70-%-Steigung hinaufklettern lässt, verspricht Impex. Um an solchen steilen Hängen sicher stehen und arbeiten zu können lässt sich der Oberwagen um 26° (entspricht 58 %) nach vorne neigen. Die seitlichen Tiltwinkel betragen 12°, nach hinten sind es 6°.
Dank des Kurzhecks, in dem 10 t Gegengewicht untergebracht sind, ist die Maschine nicht auf überbreite Rückegassen angewiesen. Der Schwenkradius des T50 beträgt nur 2,65 m. Den Oberwagen baut Impex anders als beim T40 komplett selbst auf, erklärt Werkstattmeister Florian Ströbl, der den Harvester zusammen mit Impex-Geschäftsführer Hermann Gaillinger konstruiert hat.
Der Oberwagen hat ein Schwenkmoment von 80 kNm. Einzige vorgefertigte Komponente ist die Kabine, die von Sennebogen kommt. Sie ist in bewährter Weise als Liftkabine ausgelegt und für den Fahrer ergonomisch eingerichtet.
Die Hydraulik wird von drei Linde Hochleistungspumpen (2×297, 1×340 l/min) mit Öl versorgt. Der Ölkühler hat eine Leistung von 10 kW, um die 700 l Hydraulikfüssigkeit, die der T50 mitführt, zu kühlen. Die Maschine hat einen Ventilblock im Unterwagen und einen im Oberwagen, über die alle Funktionen gesteuert werden.
Herzstück des Hannibal ist der Kran
Herzstück des neuen Hannibal T50 ist der Kran. Er hat eine Reichweite von 15 m und hebt bei voller Auslage noch gigantische 6,5 t. Der Druckzylinder zur Bewegung des Telekoparms liegt vorn auf dem Arm, sprich in Richtung Stamm. Wie Florian Ströbl berichtet, haben Maschinenexperten schon befürchtet, dass auf diese Weise der Zylinder beschädigt werden könnte. Tatsächlich habe es aber bislang keine Probleme gegeben. Der Baumhalter ist bei diesem Modell stärker ausgelegt als bei früheren Harvestern. „Sonst war der Baumhalter mit einem Greifer von Holzladekranen vergleichbar. Jetzt haben wir fast eine Klemmbank an den Kran gebaut“, sagt Ströbl.
Harvesteraggregat Lako 1118
Passend zu seinem Auftrag, starkes Holz über Verjüngung zu ernten, hat Impex den T50 mit dem Harvesteraggregat Lako 1118 ausgerüstet. Sein 113 cm langes Schwert schafft Fällschnitte bis zu 110 cm. Der Hannibal T50 wiegt je nach Ausstattung 50 t bis 55 t. Für den Transport hat er relativ kompakte Maße von 3,00 m Breite, 3,65 m Höhe, 13,43 m Länge.
Der erste Kunde des neuen Hannibals ist die Firma TopForst. Gefragt, wie es ist, den T50 zu fahren, sagt Fahrer Harry Bernhardt: „Saugeil!“ Laut Hermann Korber hat Impex bereits zwei weitere Maschinen in Südbayern verkauft.