Für die Reduzierung des Bodendrucks schwerer Maschinen gibt es in der Landwirtschaft seit Langem ein probates Mittel: die Zwillingsbereifung. Im Forst liefen bis dato nur wenige Einzelstücke mit so einer Ausstattung. Doch das könnte sich bald ändern.
Das Projekt „TwinTyre“ gehörte zu den spannendsten Exkursionsbildern auf der diesjährigen KWF-Tagung. Hessen Forst Technik hatte zusammen mit dem Unternehmer Thaddäus Göhl (GS-Forst), Wahlers Forsttechnik und der Bavaria-Spezial-Rad GmbH (BSR) ein Aufarbeitungssystem für besonders schwierige Untergründe auf die Beine gestellt. Während der Baggerharvester Atlas-Kern T 30 mit seinen 6 m langen und 120 cm breiten Laufwerken noch vergleichsweise konventionelle Technik darstellt, stecken in dem dazugehörigen Forwarder allerhand Innovationen. Es genügt nämlich nicht, einfach ein zweites Paar Räder auf eine Forstmaschinenachse zu schrauben. Im Rahmen einer Fortbildungsmaßnahme für Produktionsleiter und technische Funktionsbeamte der hessischen Forstämter wurde das im Oktober im Raum Melsungen bei einem entsprechend schwierigen Einsatz demonstriert.
Breit und doch nicht breit
Die jüngere Forschung zum Thema Bodendruck hat gezeigt, dass Bogiebänder keine nennenswerte Reduzierung bringen. Die Druckspitzen befinden sich weiterhin direkt unter den Rädern, während die Stege dazwischen eigentlich nur lose am Boden aufliegen. Demnach sind überbreite Reifen in dieser Hinsicht wirkungsvoller. Allerdings haben diese auch nicht nur Vorteile: Abgesehen von den hohen Anschaffungskosten machen diese auch den Straßentransport teuer, wenn die Maschine über 3 m breit wird. Im steileren Gelände lässt irgendwann die Traktion nach. Außerdem ist der Reifenspezialist Christian Fensel von BSR von der Dauerhaltbarkeit der Riesenwalzen nicht überzeugt. So kam er auf das Projekt TwinTyre.