Im August 2017 übernahm Professor Dr. Dirk Jaeger die Abteilung Arbeitswissenschaft und Verfahrenstechnologie an der Universität Göttingen. Der Nachfolger von Prof. Dr. Heribert Jacke, der schon in Göttingen studiert hat und dort 1995 auch promoviert wurde, kehrte nach 16 Jahren an seine wissenschaftliche Heimstatt zurück. Vorher arbeitete er von 2002 bis 2011 an der Uni New Brunswick in Kanada und war zuletzt von 2012 bis 2017 Professor für Forstliche Verfahrenstechnik in Freiburg, wo er bis zur Regelung seiner Nachfolge noch Vorlesungen hält.
Prof. Jaeger hat vier junge Wissenschaftler von dort mitgebracht. Die Vollzeitstelle der Abteilung teilen sich Dr. Stefan Hofmann, der in China ein Seilkran-Projekt betreut, und Rene Maxeiner, der sich mit dem Thema Planzeiten und Plankosten für standardisierte Arbeitsverfahren beschäftigt. Dazu kommen Pedro Britto und Ulises Flores, die in Mexiko und Brasilien wissenschaftliche Projekte leiten.
Die Prüfstände
So international sich das anhört, auch hierzulande ist Prof. Jaeger sehr aktiv. Neben Projekten zur Digitalisierung in der Forstwirtschaft und zu den Bewirtschaftungsmethoden im Zuge des Klimawandels liegt ein weiterer Schwerpunkt auf den in der Zeit von Prof. Jacke entwickelten Prüfstände der Abteilung.Seit Jahren gibt es bereits einen stationären Stand, mit dem sich die Druckverteilung unter Einzelrädern und Bogieachsen – mit und ohne Bändern – messen lassen. In Kürze wird im Außengelände zusätzlich ein etwa 22 m × 5 m großer Prüfstand fertig, auf dem sich der dynamische Bodendruck echter Maschinen analysieren lässt. Mit dem bodenschonenden Maschineneinsatz befassen sich Bastian Hinte und Dr. Katharina Meyer-Schulz. Sie führen also die Projekte von Dr. Jörg Hittenbeck und Dr. Henrik Brokmeier weiter, die 2017 und Anfang 2018 an die Forstliche Lehranstalt nach Bad Segeberg bzw. zur LogisticNetwork Consultants GmbH nach Hannover gewechselt sind.
Qualität der Lehre
Die Folgen des Forstmaschineneinsatzes auf die Umwelt bezeichnet Prof. Dirk Jaeger als eines seiner Kernthemen. Die Arbeit der Forstleute gerate immer stärker unter Beschuss. Dabei sei global betrachtet nichts bessser für die Umwelt, als die nachhaltige, regionale Produktion und Nutzung von Holz. Das Interesse der Studenten an seiner Fachrichtung ist vielleicht auch deshalb erstaunlich groß. Wie Jaeger berichtet, waren die Plätze der letzten Fachexkursionen ruckzuck vergeben. Zudem betreut die Abteilung derzeit fünf Bachelor- und zwei Masterarbeiten. Ein wichtiger Faktor für die Akzeptanz bei Studenen ist aus seiner Sicht jedoch auch die Qualität der Lehre. Das ist eine seiner Erfahrungen aus Kanada, wo zwei Drittel des Budgets durch die Zahl der Studenten bestimmt wird.