Prof. Dr. Peter Annighöfer (37) wurde zum 1. April auf die Professur Wald- und Agroforstsysteme am Forschungsdepartement Ökologie und Ökosystemmanagement der Technischen Universität München (TUM) berufen.
Seine forstwissenschaftliche und waldökologische Ausbildung erhielt Annighöfer an der Georg-August-Universität in Göttingen, von wo aus er auch ein Auslandssemester an der Universidad Austral de Chile in Valdivia absolvierte. Er promovierte 2013 mit „summa cum laude“ zum Doktor der Forstwissenschaften an der Abteilung für Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen von Prof. Dr. Christian Ammer in Göttingen.
Anschließend arbeitete er dort als Postdoc – seit 2014 als Akademischer Rat – zu wissenschaftlichen Fragen der Verjüngungsökologie und Waldstrukturdynamik, zu fremdländischen Baumarten sowie zu waldbaulichen Möglichkeiten der Wald- und Ökosystementwicklung.
Im Jahr 2018 verbrachte er ein Forschungssemester an der University of California, Berkeley, von wo aus er nach Göttingen zurückkehrte.
Die neuen Forschungsaufgaben von Prof. Dr. Peter Annighöfer
Die Vergesellschaftung von Bäumen lässt auf faszinierende Weise global hochdiverse, komplexe und dynamische Ökosysteme entstehen – unsere Wälder und Baumlandschaften. Dabei kommt es zu abiotischen und biotischen Interaktionen der Pflanzen, aus denen vielfältige Ökosystemstrukturen, -dynamiken und -dienstleistungen resultieren. Diese stehen an der Professur für Wald- und Agroforstsysteme im Zentrum des Forschungsinteresses. Ziel der Forschungstätigkeit ist es dabei, durch die Quantifizierung der Interaktionen und Zustände einerseits die Vorhersagbarkeit der Ökosystementwicklung weiter voranzutreiben und ihre Adaptionskraft zu erhöhen sowie andererseits Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige und zielgerichtete waldbauliche und agroforstliche Bewirtschaftung ableiten zu können.
Im Schwerpunkt war die bisherige Forschungstätigkeit auf mitteleuropäische Wälder und temperate Klimazonen konzentriert. Allerdings wurden auch regelmäßig Projekte und Fragestellungen mit einem darüberhinausgehenden Fokus bearbeitet. Die Möglichkeit einer zielgerichteten Steuerung von Ökosystemen im Hinblick auf bestimmte Eigenschaften und Funktionen erfordert ein grundlegendes Verständnis der Beziehungen im System. Sie ist nicht nur von existenzieller Bedeutung für viele Lebewesen, sondern auch Grundlage für das menschliche Wohlergehen.