In der Uckermark wurde mit dem Naturwald Pommersche Heide Brandenburgs 19. Naturwald rechtlich gesichert. Er steht stellvertretend für alle in Brandenburg natürlich vorkommenden Kiefern-Eichenwälder.
Der Naturwald „Pommersche Heide“ befindet sich im Osten des Landkreises Uckermark zwischen Schwedt/Oder und Gartz (Oder) in einem Waldgebiet in der Gemarkung Hohenfelde nahe der Oder. Er hat eine Größe von 36 ha und ist Teil des Schutzwalds „Friedrichsthaler Eichen“. Schutzzweck ist der Erhalt und die Entwicklung eines natürlich entstandenen Kiefern-Eichenwalds zum Zweck der wissenschaftlichen Beobachtung und Erforschung der naturnahen Entwicklung des Waldes.
Naturwälder sind kleine Wildnisgebiete. Sie dienen dem Naturschutz, der Waldforschung und der Lehre. In diesen Wäldern verzichtet man auf alle forstlichen Nutzungs- und Pflegemaßnahmen. So kann sich der Wald in diesen Gebieten ungestört zur Wildnis entwickeln. Der Mensch ist dabei nur als Zuschauer und Forscher geduldet. Seit mehreren Jahrzehnten werden in ganz Deutschland Naturwaldreservate (NWR) ausgewiesen. Dabei handelt es sich um Wälder, die ihrer natürlichen Entwicklung überlassen werden und sich so zu „Urwäldern von morgen“ oder zur „Wildnis“ entwickeln können.
In Naturwaldreservaten werden wissenschaftliche Erkenntnisse über die natürlich ablaufenden Prozesse der Walddynamik gewonnen eine wichtige Grundlage für eine naturnahe Waldbewirtschaftung und für Naturschutzmaßnahmen im Wald.
Die Naturwälder Brandenburgs sind in das bundesweite Netz der Naturwaldreservate eingebunden. Sie befinden sich überwiegend im Landeswald und sind durchschnittlich etwa 30 ha groß. Ihre forstwissenschaftliche Betreuung erfolgt durch das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE). Die Wissenschaftler sammeln in regelmäßigen Abständen Daten über die Entwicklung des Gebietes.