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Pfeifer-Standort Chanovice.
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Pfeifer: Holzpellets in Tschechien auf dem Vormarsch

24. Juni 2019

Die Pfeifer Group lud Vertreter des tschechischen Pellet-Verbands Klastr Česká peleta am 6. Juni zu einem Informationsaustausch im Rahmen einer Besichtigung des Pfeifer-Werks Chanovice ein.

Seit der Gründung tschechischen Pellet-Verbands 2010 ist Pfeifer Holz s.r.o. Mitglied Verbandes. Klastr Česká peleta vereint 92 Unternehmen aus Tschechien, Österreich und Deutschland, unter ihnen Pellet-Produzenten, Ofen- und Kesselhersteller, Händler sowie Vertreter aus Wissenschaft und Forschung. Die gemeinsame Vision: das Image von Heizen mit Holzpellets noch weiter zu verbessern und die Vorteile zu kommunizieren. „Unser Ziel ist es, in Tschechien die erneuerbare Energieform der Holzpellets nachhaltig zu forcieren“, formuliert Verbands-Präsident Vladimír Stupavsky beim Treffen im Pfeifer-Werk Chanovice den Auftrag. Dabei setzt man auf Qualität: Bereits 2012 wurde mit der EN plus-Zertifizierung von Produzenten und Händlern begonnen. Heute erfüllen etwa 90 % aller in Tschechien produzierten Pellets den höchsten Qualitäts-Standard, Pfeifer-Pellets zu 100 %.

Pelletproduktion in Tschechien

In Tschechien werden 2019 etwa 400.000 t Pellets produziert. Davon gehen etwa 300.000 t in den Export, hauptsächlich in Säcken zu je 15 kg. Der Verbands-Präsident erwartet im Inland ein jährliches Bedarfswachstum von 10 %. Dazu werde das staatliche Förderprogramm für den Tausch von Heizkesseln beitragen. Stupavsky hofft auch auf innovative Unternehmen, die die Zeichen der Zeit im Land erkennen: „In Tschechien gibt es derzeit nur einen Produzenten von Pellet-Kaminöfen. Die meisten werden aus Italien importiert.“

Michael Pfeifer, CEO der Pfeifer Group, teilt den Optimismus und nennt konkrete Zuwachszahlen in der eigenen Produktion: „Konzernweit gesehen wird die gesamte Pellet-Produktionsmenge der Pfeifer Group bis 2021 550.000 t betragen. Damit bauen wir unsere Rolle als größter europäischer Produzent aus.“ Erfreuliche Entwicklungen in Tschechiens Nachbarländern sieht Michael Pfeifer als Gradmesser: So wurden im ersten Quartal 2019 in Österreich 30 % mehr Pellet-Kessel verkauft als im Vorjahr. In Italien werden jährlich 3,5 Mio. t Pellets verbraucht – das jährliche Verbrauchswachstum beträgt hier 200.000 t. Noch beeindruckender seien die Zahlen aus Frankreich mit einem Jahresverbrauch von 1,6 Mio. t und einem Wachstum von 250.000 t.

Der steigende europaweite Bedarf bedingt umfangreiche Investitionen in den Kapazitätsausbau, so auch am Standort Chanovice. Pfeifer ist dabei, hier die Pelletproduktion wesentlich zu vergrößern und bis 2021 auf jährlich 120.000 t auszuweiten (derzeit 40.000 t/a). Dafür werden momentan neue Pelletpressen installiert und drei Pellet-Silos mit einem Fassungsvermögen von 4.000 t errichtet. Trhanov verfügt über eine jährliche Produktions-Kapazität von 25.000 t Holzpellets.

Hoffnungsmarkt Tschechien

Bei dern Werksbesichtigung setzte Werksleiter Radek Pečka die Besucher über Neuerungen in Kenntnis. Seit der Übernahme 2016 investiert das Tiroler Familienunternehmen Pfeifer insgesamt 60 Mio. € in den Ausbau der beiden tschechischen Werke. In beiden Werken zusammen sind mehr als 620 Mitarbeiter beschäftigt, davon 480 in Chanovice. So wurde in Chanovice eine hochmoderne Anlage zur Produktion von Betonschalungsplatten in Betrieb genommen, der zweite Teil folgt 2020.

Zusammen mit den Werken in Trhanov und am Stammsitz Imst verfügt Pfeifer im Bereich Betonschalungsplatten künftig über eine Produktionskapazität von ca. 8,5 Mio. m² und festigt damit seine Position als weltweit größter Hersteller von Schalungsplatten. Aufgrund der Modernisierung der Sägewerkstechnik ist am vollintegrierten Standort Chanovice die Erweiterung des Einschnittes auf 800.000 Fm bis zum Jahr 2020 geplant. Werksleiter Radek Pečka: „Durch die Kapazitätserhöhung in der Pelletierung können wir den weiter steigenden Anfall von Restholz einer sinnvollen ökologischen und ökonomischen Wertschöpfung zuführen.“

Die Pfeifer Group möchte ihre hochqualitativen Pellets in Tschechien noch bekannter machen und den Absatz nachhaltig steigern. Sie bleibt jedoch ihrer Strategie langfristig treu: „Wir steigen sicher nicht ins Endkundengeschäft ein, sondern vertreiben unsere Pellets über Händler.“

Pionier für erneuerbare Energie seit 1998

Bereits 1998 hat Pfeifer am Standort Kundl (Tirol/Österreich) mit der Produktion von Holzpellets begonnen. Bescheidene 2.000 t im ersten Jahr waren der Anfang einer Erfolgsgeschichte, die Pfeifer als Pionier von Beginn an mitschreibt. Mit Produktionsmengen weit jenseits der 500.000 t hätte vor 20 Jahren niemand gerechnet. Mit einer geschickten Expansionsstrategie, hohem Investitionswillen und dem kompromisslosen Bekenntnis zur 100-prozentigen Verwertung des wertvollen Rohstoffes Holz hat sich die Pfeifer Group an die Spitze von Europas Pellet-Produzenten katapultiert.

Red./Pfeifer Group