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Papierholz

Papierfabrik in Plattling schließt: Waldbauern in Sorge

09. August 2023
Die UPM-Papierfabrik plant die dauerhafte Schließung des Standortes Plattling. Das gab der Konzern Ende Juli bekannt. Bei einigen Waldbauern in Niederbayern führt das zu großen Sorgen, denn sie befürchten einen wichtigen Abnehmer zu verlieren.

Mit der angekündigten Schließung des Papierwerkes in Plattling würden die niederbayerischen Waldbauern einen sehr wichtigen Abnehmer für schwaches Industrieholz verlieren, darauf weisen der niederbayerische BBV-Präsident Siegfried Jäger und der Vorsitzende der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Niederbayern Georg Huber in einer Pressemitteilung hin. Gerade bei der Durchforstung der Waldbestände sei die Erzeugung von sogenanntem „Papierholz“ für das Papierwerk Plattling ein wichtiger Absatzmarkt. Jährlich konnten bisher mehrere 100.000 Raummeter anfallendes Schwachholz nach den Angaben von Jäger und Huber über das Werk in Plattling der Papierproduktion zugeführt werden. Die Schließung ist zum Ende des Jahres geplant, rund 400 UPM-Mitarbeiter sind davon betroffen.

Alternative Verwertungswege stehen laut Huber nur sehr begrenzt zur Verfügung. „Unsere weiteren Abnehmer für Schwachholz in Bayern und Österreich können diese Mengen nicht abfangen.“ Huber fordert in diesem Zusammenhang mehr Initiativen, u eine stoffliche und energetische Verwertung des anfallenden Durchforstungsholzes voranzubringen.

Plattling „systemrelevant“

BBV-Präsident Siegfried Jäger bezeichnet das Papierwerk in Plattling als „systemrelevant“. Es sei deshalb alles zu unternehmen, um den Betrieb des Werkes aufrecht zu erhalten. „Der Betreiber UPM und die Politik sind gefordert, gemeinsame Lösungen zu finden“, sagt Jäger. Er verweist in diesem Zusammenhang auch auf die langfristig fehlende Planbarkeit von Produktionsfaktoren, wie beispielsweise der Energieversorgung, die vom Betreiber UPM neben rückläufiger Papiernachfrage als Begründung für die Schließung des Werkes in Plattling angeführt worden ist. Es müsse verhindert werden, dass Firmen aus Deutschland abwandern und damit Arbeitsplätze und wichtige Marktpartner für Bauern und mittelständische Betriebe verloren gehen.

Präsident Jäger hat eigenen Angaben zufolge bereits Kontakt mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger aufgenommen und auch bei einer geplanten Zusammenkunft mit Minister Christian Bernreiter sollen notwendige Maßnahmen zum Erhalt des Papierwerkes Plattling erörtert werden.