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Ofm a. D. Dr. Hans König †

Ofm a. D. Dr. Hans König

14. November 2013

Hans König wurde 1931 in Meinigen/Thüringen geboren. Nach dem Abitur und der Forstfacharbeiterlehre gelang es ihm, einen Studienplatz an der Forstlichen Fakultät in Eberswalde zu bekommen, obwohl der Vater Akademiker gewesen war. Von diesem Erfolg, den er durch Einfallsreichtum, Energie und Charme erreichte, hat er immer gern erzählt. Nach dem Diplom war er u. a. an der Thüringer innerdeutschen Grenze mit zwei Kollegen bei der Forsteinrichtung beschäftigt. Einer dieser Kollegen setzte sich in die Bundesrepublik ab und Hans König wurde in einem Schauprozess unrechtmäßig zu einer Haftstrafe verurteilt und erhielt Berufsverbot. So arbeitete er zunächst als Holzhauer, bis ihm 1960 der Direktor des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Gardelegen die Chance zu einem Neuanfang als Revierförster in der Letzlinger Heide gab. Vom nahen Truppenübungsplatz „Polygon“, der von der Roten Armee genutzt wurde, liefen häufig Waldbrände in den angrenzenden Forstwirtschaftsbetrieb, sodass Hans König, inzwischen für Waldbau und Forstschutz im Forstwirtschaftsbetrieb zuständig, sich mit vollem Einsatz der Bekämpfung von Waldbränden widmete. Im Fernstudium bildete er sich besonders auf technischem Gebiet weiter.Mit seiner Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und sie mit Charme, Humor und Überzeugungskraft für seine Ideen und Projekte zu gewinnen, erreichte er den Einsatz von Agrarflugzeugen zur Waldbrandbekämpfung, entwickelte die dazugehörige TGL, eine technische Industrienorm, drehte Lehrfilme und krönte diese Arbeiten mit einer Promotion (summa cum laude) im Jahre 1990. Nach der Wiedervereinigung wurde er Inspektionsbeamter für die Forstämter in der Altmark und Dezernent für Waldbau und Forstschutz im Regierungspräsidium Magdeburg, war kreatives Mitglied der Bund/Länder Arbeitsgruppe Waldbrandschutz und wurde Lehrbeauftragter für Waldbrandschutz an der Fachhochschule in Eberswalde.Auch nach seinem Ruhestand 1996 sorgte er mit zahlreichen Vorträgen und Veröffentlichungen dafür, die Kenntnisse über den Ablauf von Waldbränden und deren Bekämpfung zu verbessern und den Waldbrandschutz in der Öffentlichkeit wach zu halten. Diesem Bemühen dient auch sein 2007 erschienenes Buch Waldbrandschutz. 2009 verlieh ihm der Verein @-fire Internationaler Katastrophenschutz Deutschland den Ehrenpreis SILVANUS Für besondere Verdienste im Bereich der Vegetationsbrandbekämpfung. In den letzten Jahren schwächten anhaltende Erkrankungen seinen Elan, Arbeitseifer und Humor, bis er am 15. September 2013 in Havelberg verstarb. Seine zahlreichen Kollegen und Freunde werden seine immer anregende und liebenswürdige Gesellschaft sehr vermissen. Ein bleibendes Andenken an diesen tüchtigen Forstmann ist der Königsee, ein Löschteich in der Letzlinger Heide, der seine Entstehung der Planung und Bauleitung durch Hans König verdankt.

Peter Lex und Karl Preußner