Der Verein Kuratorium Wald kürt jährlich eine Baumart zum „Baum des Jahres“ in Österreich. Für 2021 sind dies die Sommer- und die Winterlinde.
„Am Brunnen vor dem Tore da steht ein Lindenbaum. Ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum.“ – aus dem Volkslied „Lindenbaum“ von Franz Schubert
Baum der Kommunikation und echte Bienenweide
Die Sommer- und Winterlinde spielen in fast jeder Dorfgemeinschaft schon seit Jahrtausenden eine zentrale Rolle. Schon immer galt der bis zu 30 m hohe Baum mit breit ausladender Krone als Mittelpunkt des Gemeinschaftslebens und als Versammlungsort auf dem Dorfplatz. Vor allem die Sommerlinde, die bis zu 1.000 Jahre alt werden kann, wurde von vielen Generationen als Sammelpunkt verwendet und ist Ursprung zahlreicher Gedichte und Volkslieder.
Die Linde ist ein ökologisches Juwel
Nicht nur Menschen, auch Bienen und zahlreiche andere Insekten suchen die Linden besonders gerne auf. Durch ihre relativ späte Blüte im Juni (Sommerlinde) bzw. Juli (Winterlinde) liefern Linden der Honigbiene reichlich Nektar, wenn nur mehr wenige andere Blüten in der Landschaft zu finden sind. Der typisch intensive Duft der Linde überträgt sich dabei auf den Geschmack des Honigs und macht ihn zu einer kulinarischen Spezialität. Typisch ist dabei eine einzigartig minzige Note und ein unverkennbar typischer Linden-Geschmack. Durch ein belassen von Linden an Waldrändern, Alleen oder auf Dorfplätzen kann also auch zum Bienenschutz beigetragen werden.
Gerade in der heutigen Zeit der Klimakrise gilt es nun vermehrt Lindenbäume zu pflanzen. Das österreichische Kuratorium Wald ruft die Bevölkerung auf, im neuen Jahr 2021 vermehrt Linden auf Dorfplätzen, Hügeln, im Garten oder entlang von Straßen zu setzen.
Eine detaillierte Broschüre zum aktuellen Baum des Jahres erscheint jedes Jahr pünktlich zum 25. April – dem Internationalen Tag des Baumes – und ist über die Homepage des Kuratorium Wald erhältlich.
Die Sommer- und Winterlinde können am Lebensbaumkreis am Himmel (A-1190 Wien) besichtigt werden.