Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft Norbert Totschnig nahm ebenso an der Veranstaltung teil, wie die Abgeordnete zum Europäischen Parlament Simone Schmiedtbauer, die über die Bedeutung von Europas Wäldern als Antwort auf die zahlreichen Herausforderungen der Zukunft referierte.
Holznutzung als Weg in die Zukunft
Das Motto in diesem Jahr - „Der Wirtschaftsfaktor Holz in Krisenzeiten – zwischen EU-Politik und Rohstoffsicherheit“ - stellte die Chancen einer aktiven Nutzung des Rohstoffes Holz und die Versorgungssicherheit Österreichs in Krisenzeiten in den Vordergrund. Die vermehrte Verwendung von Holz und Holzprodukten ersetze fossile Rohstoffe sowie CO2-intensive Produkte und Materialien.
Klimaschädliches CO2 werde zusätzlich langfristig in den Holzprodukten und Holzhäusern gespeichert. Maßnahmen wie sie auf europäischer Ebene geplant seien verhindern durch undifferenzierte großflächige Außernutzungsstellungen eine verstärkte Verwendung des nachwachsenden und umweltfreundlichen Werkstoffes Holz. Damit werde nicht nur die Schlüsselrolle von Wald und Holz für den Klimaschutz gefährdet, sondern es drohe zusätzlich der Verlust von Arbeitsplätzen und Wirtschaftsleistung.
Hohe Erwartungen an Wald und Holz
„Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erwartungen an den Rohstoff Holz sind hoch, jedoch bei nachhaltiger und ausreichender Holzverfügbarkeit der beste Weg in die Zukunft. Herausfordernde Zeiten verlangen realistische und zukunftsorientierte Rahmenbedingungen zur Stärkung von verlässlichen Partnern während der Krise“, bekräftigte der FHP Vorsitzende Erich Wiesner.
„1 Kubikmeter Holz bindet in etwa 1 Tonne CO2. Holzprodukte sind Kohlenstoffspeicher und wirken also wie ein zweiter Wald. Nachhaltige Holzverwendung ist also aktiver Klimaschutz“, betonte Bundesminister Norbert Totschnig. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung sei die Basis für die gesamte Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier, die rund 300.000 Arbeitsplätze sichere über 20 Mrd. € Bruttowertschöpfung erwirtschafte. Die Nutzung von Holz sei außerdem eine nachhaltige Alternative zu fossilen Rohstoffen.
Keine Kohlenstoffmuseen
„Unsere nachhaltige Waldbewirtschaftung ist entscheidend für das Gelingen der Wende hin zu einem unabhängigeren, grüneren und innovativeren Europa“, erklärte Simone Schmiedtbauer, Abgeordnete zum Europäischen Parlament. Es seien multifunktionale, nachhaltig bewirtschaftete Wälder notwendig, wenn Europa seine Energieversorgung künftig selbst in die Hand nehmen und zugleich unsere Klima- und Umweltschutzziele erreichen wolle.
Ob als nachhaltige Quelle für Baustoffe und Energie, als grüne Lunge des Kontinents oder als Naherholungsgebiet, die heimischen Wälder seien ein wahrer Trumpf und die Antwort auf zahlreiche aktuelle Herausforderungen. „Daher wollen und müssen wir unsere Wälder nützen. Wir dürfen sie nicht nur schützen und zu Kohlenstoffmuseen verkommen lassen.“, so Schmiedtbauer abschließend.
Holz gewinnt an Bedeutung
Nirgendwo sonst lasse sich Ökologie und Ökonomie so gut verbinden wie im Wald. Nachhaltig bewirtschaftete Wälder seien ein unverzichtbarer Beitrag zu Klimaschutz und Artenvielfalt und gleichzeitig auch die Grundlage für zwei der wichtigsten Wirtschaftsstandbeine Österreichs: Holzwirtschaft und Tourismus. „Wir müssen daher intensiv dafür werben, dass wir uns eine breite Akzeptanz für diese nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder erhalten“, unterstrich Georg Schöppl, Vorstandssprecher der Österreichischen Bundesforste AG.
„Bereits heute ist jeder 15. Arbeitsplatz in Österreich unmittelbar oder mittelbar mit der Forst- und Holzwirtschaft verbunden. Zu erwarten ist, dass der Wirtschaftsfaktor Holz noch weiter an Bedeutung gewinnen und eine wichtige Rolle in der Bewältigung von Energie- und Klimakrise sowie der Reduktion von Abhängigkeiten einnehmen wird“, hielt Wirtschaftsexpertin Anna Kleissner von Econmove fest.