Eine Preissteigerung bei Pellets um das 2,5-fache seit dem Vorjahr und ein im Vergleich zur Produktionsmenge geringerer Inlandsverbrauch: Die Arbeiterkammer (AK) Tirol vermutet in Österreich illegale Preisabsprachen und hat deshalb die Bundeswettbewerbsbehörde eingeschaltet.
Der Vorwurf: Der Preis sei von der Pellets-Lobby künstlich hochgetrieben und eine Verknappung inszeniert worden.
AK: Keine Verknappung zu erkennen
Der Pelletspreis in Österreich lag im August bei durchschnittlich 538 €/t. Die AK Tirol verweist jedoch auf Aussagen, die ihr vorlägen, laut denen die Holzpelletslager mehrerer heimischer Anbieter gut gefüllt seien und von Verknappung keine Rede sein könne. Bei einer Verknappung am europäischen Markt hätte der österreichische Pelletsexport steigen müssen. Dies sei aber ebenfalls nicht der Fall.
Gründe für höhere Preise
Michael Pfeifer, Geschäftsführer der Holzindustrie Pfeifer, hat gegenüber dem ORF dementiert, dass es innerhalb der Branche Preisabsprachen gibt. Gründe für die massiven Preissteigerungen sieht er in den höheren Kosten für Rohstoffe, Energie und Ersatzteile. Zum anderen würden Russland und die Ukraine deutlich weniger Pellets nach Europa liefern, weshalb die gesamteuropäische Nachfrage gestiegen sei. Zudem sei auch die Zahl an Heizkesseln in Österreich rasant gestiegen, es habe im Sommer Hamsterkäufe gegeben und damit auch den Preis ansteigen lassen.
Die AK hat den Antrag zur Prüfung von Preisabsprachen und Warenhortungen bei der Bundeswettbewerbsbehörde eingebracht, erklärt AK-Rechtsexperte Thomas Radner gegenüber ORF Tirol.