„Die Folgen des Klimawandels haben offensichtlich stärkere Auswirkungen als wir uns das bisher vorstellen konnten“, erklärte Minister Remmel. Andreas Wiebe, Leiter des Landesbetriebs Wald und Holz NRW ergänzte: „Die Hauptvegetationszeiten werden immer trockener und die Abstände zwischen Mastjahren immer kürzer. Das setzt unseren Wald unter starken Stress. Um unser Waldnaturerbe zu bewahren, müssen wir den Wald zu einem klimaplastischen Ökosystem umbauen, das den Folgen des Klimawandels widerstehen kann. Dazu gehört auch, im Privatwald auf Monokulturen zu verzichten.“
„Wir müssen mehr Waldschadensforschung betreiben, um den Ursachen für die schlechten Ergebnisse auf den Grund zu gehen“, so Remmel „Die Wälder leiden noch immer unter den Schadstoffeinträgen der vergangenen Jahrzehnte, die sich in den Waldböden abgelagert haben. Hinzu kommen die Folgen des Klimawandels, die den Wald zusätzlich unter Stress setzen. Die Frage muss also lauten: Gibt es eine Wechselwirkung zwischen den beiden Aspekten? Hier müssen wir für Klarheit sorgen. Ich habe den Landesbetrieb Wald und Holz NRW angewiesen, die Waldschadensforschung wieder zu intensivieren.“
Ergebnis der vier nordrhein-westfälischen Hauptbaumarten
Die Eiche ist die einzige Baumart, die sich in diesem Jahr leicht erholen konnte. Die deutlichen Schäden sind um 9 % gesunken auf ein allerdings immer noch sehr hohes Niveau von 45 %. Bei den Eichen ohne Schadmerkmale konnte eine Zunahme um 2 % auf 18 % verzeichnet werden. Der Eiche kam die geringe Fruktifikation zu Gute. Hier spielt sie ebenfalls eine Sonderrolle, da alle anderen Baumarten ein starkes Mastjahr durchlebten.
Die Buche hat ein sehr schweres Jahr hinter sich. Die deutlichen Schäden sind sehr stark von 36 % auf 55 % gestiegen. Die Verschlechterungsrate beträgt 19 %. Auch die gesunden Bäume haben deutliche Anteile verloren, um 6 % ist der Wert auf nunmehr 22 % gefallen. Vor allem das trockene Frühjahr in Verbindung mit dem starken Mastjahr sind hauptursächlich für den schlechten Belaubungszustand der Buche.
Die Fichte hat nun schon im zweiten Jahr hintereinander einen stark verschlechterten Benadelungsstatus. Die deutlichen Schäden sind um 8 % angestiegen und liegen bei 26 %. Gleichzeitig haben sich die Bäume ohne Schaden markant verringert. Mit 31 % ergibt sich eine Veränderung um 6 % im Vergleich zum Vorjahr. Keine Rolle gespielt hat in diesem Jahr der Borkenkäferbefall. Vor allem das trockene Frühjahr setzte den Fichten stark zu.
Die Kiefer ist auch in diesem Jahr der Baum mit dem höchsten Anteil von mittleren Schäden mit 58 %. Zugenommen in diesem Jahr haben die deutlichen Schäden um 3 % auf 18 %. Der Anteil an gesunden Bäumen hat um 5 % auf nur noch 24 % abgenommen. Insgesamt haben sich die Werte der Kiefer nur geringfügig geändert, der hohe Anteil an mittleren Schäden ist aber ein unübersehbares Warnsignal.